Hälfte aller Facebook-Anteile gefordert: Zuckerberg plagen Klagen
Wie der Kinofilm so die Realität: Ehemalige Kommilitonen und Partner verklagen Mark Zuckerberg. Nun fordert jemand Geld, der angeblich ein ehemaliger Geschäftspartner ist.
BERLIN taz | Der US-Geschäftsmann Paul Ceglia verklagt erneut den Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Ceglia sieht sich als ehemaliger Geschäftspartner Zuckerbergs um seine Anteile betrogen, wie er sagt. In seiner Klageschrift gegen den Chef des Online-Netzwerkes erhebt er Anspruch auf fünfzig Prozent von Zuckerbergs Facebook-Anteil.
In einem Vertrag vom Februar 2004, circa neun Monate vor dem Start Facebooks, hätte sich Zuckerberg verpflichtet, bis zum 1. Januar 2004 eine Internetseite im Wert von 1.000 Dollar mit dem Namen "The face book" zu entwickeln. Jeweils mit 50 Prozent seien beide Parteien an dem Projekt beteiligt gewesen.
Facebook spricht von einem "betrügerischen Prozess" und weist die Vorwürfe Ceglias zurück. Facebook-Anwalt Orin Seyder von Gibson erklärte: "Von Beginn haben wir gesagt, die Ansprüche dieses Betrugskünstlers sind lächerlich und seine neue Klageschrift ist nicht besser."
Einen anderen Prozess hat Zuckerberg bereits gewonnen: Die erneute Klage der Zwillingsbrüder Cameron und Tyler Winklevoss, ehemalige Harvard-Kommilitonen Zuckerbergs, ist erst am Montag von einem US-Berufungsgericht abgewiesen worden. Die Winklevoss-Zwillinge konnten bereits 2008 aus ihrer ersten Klage gegen das Unternehmen 65 Millionen Dollar absahnen.
Dennoch war ihnen der erkämpfte Schadensersatz nicht genug. Nach Ansicht des Gerichts sollen sie den 65-Millionen-Dollar-Vergleich mit dem Unternehmen akzeptieren und von weiteren Forderungen zurücktreten. Die Zwillinge beschuldigen Zuckerberg, 2003, während ihrer gemeinsamen Studienzeit an der Universität Harvard, ihre Idee zum Online-Netzwerk ConnectU ("Vernetze Dich") gestohlen zu haben.
Auch im Kinofilm "The Social Network" von David Fincher wird der Streit mit den Zwillingen thematisiert. Zuckerberg wird in dem Film zum sarkastischen Egomanen, aber weit schlechter kommen die als arrogant und eitel dargestellten Zwillingsbrüder Cameron und Tyler davon. In der fiktiven Darstellung des Regisseurs sind sie die eigentlichen Verlierer des Millionen-Streits.
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