piwik no script img

Hackerangriff aufgeklärtCybercops auf Schülerjagd

Das Cybercrime Competence Center des LKA ist einem Schüler auf die Schliche gekommen. Er hatte das Internetportal des Landes Sachsen-Anhalt lahmgelegt.

Kampf mit ungleichen Mitteln. Bild: dpa

MAGDEBURG dpa | Ein 18 Jahre alter Schüler aus Hamburg hat nach Ermittlungen der Polizei das Internetportal des Landes Sachsen-Anhalt lahmgelegt. Er habe die Tat gestanden, teilte das Landeskriminalamt (LKA) am Freitag in Magdeburg mit. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung in Hamburg seien Beweise sichergestellt worden.

Das Landesrechenzentrum in Halle war Ende August von einem Hacker angegriffen worden. Daraufhin war das Internet-Portal mehrere Stunden nicht mehr zu erreichen, tagelang konnten zudem zahlreiche Inhalte nicht mehr aktualisiert werden.

Spezialisten des Landeskriminalamtes hätten nach dem Angriff digitale Spuren gesichert, die zu dem Schüler führten, erklärte die Polizei. Bei der Durchsuchung der Wohnung durch Beamte aus Magdeburg seien dann beweissichere Kopien von Datenträgern gemacht worden. Bislang sei der Schüler der einzige Beschuldigte. Das Motiv ist rätselhaft: „Zu seinem Motiv hat er noch nichts gesagt“, erklärte LKA-Sprecher Martin Zink.

Die Polizei wertete die Ermittlungen auch als großen Erfolg des Cybercrime Competence Centers (4C) des Landeskriminalamtes. Das im Juni vergangenen Jahres eröffnete Zentrum kümmert sich unter anderem um Betrug im Internet oder Kinderpornografie. Dazu waren auch sieben wissenschaftlich ausgebildete Mitarbeiter eingestellt worden, die selbst Werkzeuge für die Fahndung programmieren können.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • B
    beeindruckt

    Das ist großartig, dass das "Cybercrime COMPETENCE Center" ein halbes Dutzend Leute beschäftigt die sogar programmieren können. Ich würde mich noch nicht einmal mehr wundern, wenn als nächstes bekannt würde, dass einige metallverarbeitende Betriebe Schweißer beschäftigen. Deutschland - immer ganz vorne mit dabei!

  • J
    Jenny

    "Dazu waren auch sieben wissenschaftlich ausgebildete Mitarbeiter eingestellt worden, die selbst Werkzeuge für die Fahndung programmieren können." - Ja gratuliere, die haben also Programmierer eingestellt, um so Zeug zu machen. Gute Idee. Gleich 7, damit lässt sich doch die gesamte Internet-Betrugs-Szene aufmischen würde ich sagen.

     

    "Das Motiv ist rätselhaft: 'Zu seinem Motiv hat er noch nichts gesagt', erklärte LKA-Sprecher Martin Zink." - Warum leckt sich der Hund die Eier? Weil er's kann. Man könnte auch sagen "Gelegenheit macht Diebe".

  • H
    Hübs

    Tja, der junge Mann hat sich dann wohl eine Stelle als Berater im IT Bereich gesichert.