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Gut gedacht

In der Bürgerschaft sitzt er seit zehn Jahren. Unangenehm aufgefallen ist er bis vor kurzem schon deshalb nicht, weil er überhaupt nicht aufgefallen ist. Das hat sich erst ein bißchen geändert, seit er im Untersuchungsausschuß Geiselnahme als Oberfrager der SPD dadurch auffällt, daß er kaum fragt. Die Rede ist von Dr. Lothar Koring, früher Geschäftsführer der Industrie-und Handelskamer Bremerhaven, der sich, seit er in der Bürgerschaft sitzt, noch ein Zubrot als Rechtsanwalt verdient.

Darauf wird er bald verzichten können, denn die SPD-Fraktion hat für den unscheinbaren Parlamentarier einen lukrativen Job gefunden. Koring soll Nachfolger des im Sommer in Ruhestand gehenden Rechnungshof-Präsidenten Karl-Joachim Quantmeyer werden. Warum? Weil er qualifiziert ist, sagt Fraktions-Chef Dittbrenner. Das ist ja wohl das mindeste, aber qualifiziert sollen auch die 14 Bewerber gewesen sein, die sich auf eine bereits im vorigen August freigewordene Stelle beworben haben. Einen von denen, den mit Parteispenden-Affairen vertrauten Staatsanwalt Lothar Speilhoff, hätte sich Quantmeyer als Nachfolger gewünscht. Aber der wurde nicht gefragt.

Finanzsenator Curt Grobecker hingegen, hätte lieber seinen Haushaltsexperten Hartwin Meyer-Arndt zum Kontrolleur der staatlichen Ausgaben bestellen lassen.

Und so hat Claus Dittbrenner erstens einen Bremerhavener versorgt und zweitens einen dankbaren, aber sonst eher unauffälligen Kontrolleur.

hbk

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