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Gussinski aus dem Schneider

MOSKAU rtr ■ Der russische Medienunternehmer Wladimir Gussinski ist am Dienstag von einem Moskauer Gericht vom Vorwurf des Betrugs freigesprochen worden. Das Urteil zeige, dass die Vorwürfe gegen Gussinski konstruiert gewesen seien, sagte dessen Anwalt und äußerte die Hoffnung, dass damit auch der internationale Haftbefehl hinfällig wird, auf dessen Grundlage Gussinski derzeit in Spanien unter Hausarrest steht. Die Staatsanwaltschaft kündigte allerdings Berufung an, wie die Nachrichtenagentur Itar-Tass meldete. Gussinski ist unter anderem Eigentümer von NTW, des einzigen landesweiten Fernsehsenders, der nicht von der Regierung kontrolliert wird. Überdies gilt er als einer der prominentesten Kritiker von Präsident Wladimir Putin. NTW gehörte zu den wenigen russischen Medien, die auch kritisch über den russischen Einmarsch nach Tschetschenien im September 1999 berichtet hatten. Anhänger Gussinskis befürchten, dass mit dem Haftbefehl gegen den Unternehmer regierungskritische Medien mundtot gemacht werden sollen. Die Justiz wirft Gussinski schweren Betrug vor, weil er 1999 den Konkurs seiner Medien-Holding Media-Most verschleppt habe.

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