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Gurke des Tages

Die spanischen Behörden haben einen 52jährigen Invaliden zur Zahlung von umgerechnet rund 12.000 Mark verpflichtet, weil er eine Eidechse mit einem Speer getötet und aufgegessen hatte. Eifrige Umweltschützer ließen den Mann bereits im Juni 1993 in einem Vorort von Madrid verfolgen. Zwei Polizisten überraschten ihn schließlich dabei, wie er mit einer Banderilla, einem bei Stierkämpfen benutzten Speer, die grün- schwarze Echse aufspießte. Das Tier gehörte einer aussterbenden Art an. „Ich habe oft Löwenzahn oder auch Frösche gegessen, ohne daß sich jemand darüber aufgeregt hat“, sagte der Mann, der mit seiner Frau, fünf Kindern und fünf Enkeln auf 30 Quadratmetern lebt. Ein Jahr nach der „Tat“ sei der Bescheid über die Geldstrafe gekommen. Er mußte ihm vorgelesen werden, da er Analphabet ist. Doch damit nicht genug, die Behörden brummten ihm noch eine weitere Geldstrafe auf, da sein Speer unter die Rubrik „unerlaubte Waffen“ falle.

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