piwik no script img

Gurke des Tages: Grand-Prix-Verirrungen

Erst durfte die blinde Sängerin Corinna May nicht mehr am „Grand Prix Eurovision de la Chanson“ teilnehmen, weil ihr Siegertitel „Hör den Kindern einfach zu“ bereits 1997 mit anderem Text und anderem Sänger auf CD erschienen war. Und nun wird auch noch geprüft, ob das Lied „Reise nach Jerusalem“ der zweitplazierten Gruppe Sürpriz ein Remake ist – Es wird immer schlimmer. Was tun? Die Vorsitzende des Kulturausschusses des Bundestags, Elke Leonhardt, forderte in der Bild am Sonntag, juristisch zu prüfen, ob es nicht doch noch eine Möglichkeit zur Teilnahme von May gebe. „Ich fände es ausgesprochen schade, wenn ihre Teilnahme an einer Formalie scheitern soll“, sagte sie. Auch Dieter Thomas Heck interessiert sich für den Fall. Er kündigte an, Corinna May am 18. April im ZDF-„Showpalast“ auftreten zu lassen. Die Sängerin könne doch nichts dafür, daß ihr Lied schon einmal usw. usf. Und Corinna May? Sie will ihre Karriere „mit Volldampf“ fortsetzen. In einem Interview mit der Illustrierten Focus sagte sie, ihr Motto laute: „Augen zu und durch“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen