Guantanamo-Häftlinge: De Maizière zeigt sich aufnahmefähig

Der Bundesinnenminister fliegt am Montag in die Vereinigten Staaten. Vorab signalisierte er, die Aufnahme von Gefangenen des Straflagers durch Deutschland solidarisch prüfen zu wollen.

Ein Gefangener in Guantanamo - bei de Maizières Parteikollegen derzeit nicht besonders willkommen. Bild: ap

Hamburg afp | Gegen massiven Widerstand in der Union hat Thomas de Maizière seine grundsätzliche Bereitschaft bekräftigt, Häftlinge aus dem US-Gefangenenlager Guantanamo in Deutschland aufzunehmen. "Unter Bündnispartnern muss man sich fragen lassen, ob Deutschland nicht auch einen Beitrag dazu leisten sollte, Guantanamo aufzulösen, wie viele andere Staaten in Europa auch", sagte de Maizière dem Hamburger Abendblatt vom Montag. "Die Amerikaner bitten uns seit Langem, ihnen Gefangene abzunehmen." Dies werde solidarisch geprüft, allerdings sei die Prüfung "noch nicht abgeschlossen".

Über den Zeitpunkt einer Entscheidung wollte sich de Maizière nicht äußern. "Klar ist: Wir wollen uns keine Terroristen ins Land holen", sagte der Minister. De Maizière erinnerte daran, dass Deutschland vor einigen Jahren bereits einen Gefangenen aus Guantanamo aufgenommen habe, den in Bremen aufgewachsenen Murat Kurnaz. Damals habe die Union der SPD vorgeworfen, der Mann habe zu lange gesessen. Dabei habe es über die Gefährlichkeit des Häftlings "durchaus unterschiedliche Einschätzungen" gegeben. De Maizière bricht an diesem Montag zu einer Reise in die USA auf.

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