Gruppenphase Europa League: Freiburg bringt's nicht
Ein Sieg in sechs Spielen ist zu wenig. Der SC Freiburg verliert gegen Sevilla und ist als einziger Bundesligist nicht mehr im internationalen Wettbewerb vertreten.
FREIBURG dpa | Das Abenteuer Europa League ist für den SC Freiburg schon nach der Gruppenphase beendet. Die Breisgauer verloren am Donnerstagabend ihr Alles-oder-Nichts-Spiel gegen den FC Sevilla mit 0:2 (0:1). Vor 15.700 Zuschauern im Mage Solar Stadion erzielten Vicente Iborra (39.) und Raul Rusescu (90.+4) das entscheidende Tor.
Im Fernduell um das Weiterkommen in Gruppe H gewann Slovan Liberec bei GD Estoril Praia in Portugal mit 2:1. Die Tschechen sicherten sich somit mit neun Punkten Platz zwei hinter Sevilla (12) und vor Freiburg (6). Damit kann sich das Team von Trainer Christian Streich nun ganz auf den Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga konzentrieren. „Jetzt haben wir, so traurig das klingt, genügend Zeit, um uns auf die Bundesligaspiele vorzubreiten“, sagte Präsident Fritz Keller.
Im Nebel über dem Breisgau begann der Bundesliga-Drittletzte furios. Schon Sekunden nach dem Anpfiff hätte Pavel Krmas die Führung erzielen können, doch bei dem Kopfball des Tschechen war Sevillas Torhüter Javi Varas auf dem Pfosten. In Portugal machte es in der 18. Spielminute ein anderer Tscheche besser: Josef Sural traf in Estoril zum 1:0 für Liberec – Freiburg war damit raus, Tore mussten her.
„Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben eine Mannschaft gesehen, die alles gegeben hat“, sagte Keller im TV-Sender Sky. Weil seinem Team kein einziger Treffer gelang, verabschiedete es sich als einziger der insgesamt sechs in dieser Saison auf internationaler Bühne angetretenen deutschen Klubs aus dem Wettbewerb. Der Frust, sagte Matthias Ginter, sei „sehr groß“. Doch die Europa League „war für jeden von uns auf jeden Fall eine Bereicherung. Wir wären gerne in die K.o.-Spiele gekommen“.
Dem Streich-Team sah man den Willen an, die letzte Chance am Schopf zu packen. Hellwach präsentierten sich die Hausherren im Gegensatz zum 0:3 gegen Wolfsburg. Doch spielerisch lief nicht so richtig viel zusammen. Immerhin prüfte der Schweizer Admir Mehmedi (26.) erneut Gäste-Keeper Varas, der Tscheche Vladimir Darida (33.) traf sogar die Latte.
Fehler in der Abwehr
Die Hausherren legten den Vorwärtsgang ein, doch wie so oft in dieser Saison häuften sich die Abspielfehler. Und so kam es wie es kommen musste: Nach feiner Vorarbeit vom Argentier Diego Perotti, den Oliver Sorg nicht halten konnte, traf Iborra. SC-Kapitän Oliver Baumann im Tor war machtlos.
Nach dem Wechsel änderte sich nicht viel. Der ehemalige Hamburger Piotr Trochowski saß bei den Gästen nach überstandener Achillessehnenverletzung weiter auf der Bank, wurde dann in der 86. Minute eingewechselt. Früh, diesmal nach acht Minuten, gab es die erste Chance, weil Varras beim Abschlag den Rücken von Gelson Fernandes traf, doch der konnte daraus kein Kapital schlagen. Das erste Tor der Freiburger wurden dann mit einer Gelben Karten bestraft, weil Nicolas Höfler den Ball nach einem Freistoß nach einer Stunde mit der Hand über die Linie bugsierte.
Als in Estoril Michael Rabuic zum 2:0 für Liberec traf, sanken die Chancen für Freiburg weiter. Als Estoril in der 82. Minute auf 1:2 verkürzte, keimte noch einmal Hoffnung im Breisgau auf. Doch Rusescu machte in der Nachspielzeit mit seinem Kontertor alles klar.
Eintracht souverän
Die in der Bundesliga kriselnde Eintracht Frankfurt hat in der Europa League wieder einmal gewonnen. Durch Tore von Stephan Schröck (67. Minute) und Constant Djakpa (77.) setzten sich die Hessen am Donnerstag in ihrem letzten Vorrundenspiel gegen Apoel Nikosia mit 2:0 (0:0) durch.
In der Commerzbank-Arena siegte die Eintracht vor 32.400 Zuschauern. Die Frankfurter standen bereits zuvor als Gruppensieger fest und gewannen damit das fünfte von sechs Gruppenspielen. In der Fußball-Bundesliga hingegen wartet die Mannschaft von Armin Veh seit zehn Spielen auf ein Erfolgserlebnis.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Entlassene grüne Ministerin Nonnemacher
„Die Eskalation zeichnete sich ab“
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Utøya-Attentäter vor Gericht
Breivik beantragt Entlassung
Böllerverbot für Mensch und Tier
Verbände gegen KrachZischBumm
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin