piwik no script img

Grüner Minister in Schleswig-HolsteinHabeck orakelt über Spitzenkadidatur

Wie lange bleibt Robert Habeck Umweltminister in Kiel? Bis 2017 auf jeden Fall. Doch dann könnte ein Wechsel nach Berlin folgen.

Frei. Aber bald vielleicht nicht mehr am Wattenmeer. Bild: dpa

KIEL dpa | Schleswig-Holsteins grüner Umweltminister Robert Habeck lässt einen möglichen Wechsel in die Bundespolitik offen. In seiner Bewerbung für den Landesparteirat bestätigt der 45-Jährige erstmals offiziell, dass er darüber nachdenkt.

Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, auch für die Bundespartei Verantwortung zu übernehmen, habe er nicht kategorisch Nein gesagt, und er fände es auch falsch, das zu tun, schreibt Habeck.

Seine Bewerbung für den Landesparteirat falle mitten in eine Phase der Spekulationen darüber, ob er sich für die nächste Bundestagswahl als Spitzenkandidat bewerben wolle, schreibt Habeck, der in der Landesregierung von SPD, Grünen und SSW Stellvertreter von Ministerpräsident Torsten Albig ist.

„Sie ist insofern ein Bekenntnis, hier in Schleswig-Holstein die Dinge mit Euch zusammen weiter zu bewegen und nicht mit schielendem Blick nach Berlin aus der Verantwortung für Schleswig-Holstein zu gehen.“

Seine Überlegungen mit Blick auf Berlin seien nicht leichtfertig. Auf einem Landesparteitag am 9./10. Mai wolle er sie erläutern. Über eine mögliche Rolle für Habeck auf Bundesebene wurde schon öfter spekuliert. Bis 2017, dem Jahr der nächsten Wahlen zum Bundestag und zum Landtag, will er auf jeden Fall Minister in Kiel bleiben. Dies hat Habeck dem Ministerpräsidenten Torsten Albig (SPD) fest zugesagt.

Als Vize-Regierungschef und als Minister leiste Habeck hervorragende Arbeit, sagte Albig. Die Debatte über ein späteres mögliches Engagement in Berlin sei Sache der Grünen. „Robert Habeck spielt eine sehr wichtige Rolle in unserem Regierungsbündnis“, sagte die Landtagsfraktionschefin der Grünen, Eka von Kalben. „Ich würde es ausgesprochen bedauern, wenn er in der nächsten Legislaturperiode nicht mehr zur Verfügung stünde.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!