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Grüner Flirt mit Späth

Stuttgart (dpa) - Baden–Württembergs Ministerpräsident Lothar Späth (CDU) hat solange mit den Grünen geflirtet, bis sie Feuer gefangen haben. Ein halbes Jahr vor der Landtagswahl, bei der Späth um seine absolute Mehrheit fürchten muß, hat das „politische Wunderkind“ der Südwest–Grünen, Landtagsfraktionschef Fritz Kuhn, den Christdemokraten zu einem für alle Beteiligten spektakulären Tanz, einer bundesweiten Premiere, aufgefordert: Die Grünen bnieten an, eine CDU–Minderheitsregierung punktuell zu unterstützen. Tatsächlich zielt die „überraschungsbombe“ des cleveren Taktikers Kuhn, der sein Vorgehen mit den führenden Köpfen und den Landtagskandidaten der Südwest–Grünen abgesprochen hat, ebenso auf einen „Muntermachereffekt“ in der eigenen Partei wie auf eine gefährliche Umarmung des politischen Gegners. Späths Unlust, sich mit der koalitionswilligen Landes–FDP an einen Regierungstisch nach der Wahl zu setzen, ist ein offenes Geheimnis. Da würde es ihn schon eher an die Seite der SPD ziehen, was gegenwärtig in der CDU jedoch nicht durchsetzbar zu sein scheint. Am liebsten allerdings bliebe er nach fast zehnjähriger absoluter Herrschaft weiterhin Alleinregent in der Villa Reitzenstein, womöglich auch um den Preis einer Minderheitsregierung. Deshalb dürfte Kuhns Angebot für den unkonventionellen Pragmatiker Späth durchaus etwas Verlockendes haben.

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