Grüner Ex-Wahlkampfmanager muss blechen: Trunken wird teuer
Strafbefehl nach Alkoholfahrt: Der im Juni gefeuerte Grünen-Wahlkampfmanager André Stephan soll 1.200 Euro zahlen. In der Partei ist er weiter aktiv.
André Stephan? Wir erinnern uns, das war der Grünen-Wahlkampfmanager von Renate Künast, der an einem Junimorgen, 4 Uhr, vor einer roten Ampel in seinem Polo einschlief, nachdem er auf Wowereits Hoffest gut gezecht hatte. Auf die ihn wach rüttelnden Polizisten war Stephan gar nicht gut zu sprechen: Er antwortete mit Schmähungen und Geschubse. Noch am selben Tag war der 31-Jährige seinen Job los. Die Grünen redeten den Vorfall eiligst als "kleinen Ruckler" im Wahlkampf klein, holten einen neuen Manager und wahlkämpften weiter.
Für Stephan ist die Sache mehr als ein "Ruckler": Am Freitag trudelte der Strafbefehl zu dem folgenschweren Exzess ein. 1.200 Euro Geldstrafe plus ein Fahrverbot von acht Monaten wegen Trunkenheit am Steuer (die Blutprobe ergab 1,2 Promille), Beleidigung und Widerstand. Legt Stephan Einspruch ein, wird das Ganze vor Gericht verhandelt. Er werde prüfen, ob der Strafbefehl angemessen sei, so Stephan am Sonntag zur taz. Mehr wolle er dazu eigentlich nicht sagen. Nur so viel: "Ich bin für eine Dummheit bitter bestraft worden."
Was er sonst seit seinem Rausschmiss macht? Er gehe wieder einer Tätigkeit in Berlin nach, berichtet er, der 2005 von der Linken zu den Grünen gewechselt war und dort seit 2009 den Landesgeschäftsführer machte. Was genau, wolle er nicht sagen. Weiter aktiv ist Stephan bei den Grünen, jetzt in Tempelhof-Schöneberg und in der Arbeitsgemeinschaft QueerGrün - ehrenamtlich. Dass er nicht nur den Wahlkampfjob, sondern auch seine Direktkandidatur im Wahlkreis 2 in Lichtenberg abtreten musste, dürfte er dagegen verschmerzt haben: 5,7 Prozent holte seine grüne Nachfolgerin.
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