: Grüne böse auf Böse
SPD-Böhrnsen fordert „Menschlichkeit“ im Fall El Bedewi
„Mehrfach hat Innensenator Kuno Böse bedauert, dass es keine bundesweite Härtefallregelung für hier lebende kurdische Libanesen gibt“, erinnert Matthias Güldner, innenpolitischer Sprecher der Grünen. „Leider hat Böse es als Vorsitzender der Innenministerkonferenz versäumt, das Thema auf die Tagesordnung zu setzen.“ Bei der inoffiziellen Kaminrunde der Innenminister der Länder, die heute in Bremerhaven beginnt, bestünde gleichwohl die Chance, für einen bundesweiten Abschiebestopp zu werben.
Güldner geht es um einen 23jährigen kurdischen Libanesen, der zur Zeit in Bremer Abschiebehaft sitzt: „Dieser junge Familienvater hat sich nichts zu Schulden kommen lassen – seine Eltern brachten ihn als Baby nur mit falschen Papieren nach Deutschland.“ Nun nehme man ihm die Möglichkeit, den Lebensunterhalt für die Familie zu verdienen.
Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Jens Böhrnsen wandte sich in einem öffentlichen Appell an Böse: „Menschlichkeit und Vernunft müssen höher stehen als Imagewahrung als Law-and-order-Politiker“, erklärte er. Beim 23-Jährigen handele es sich „eindeutig um einen Härtefall“. K.W.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen