: Grüne Seiten als Orientierungshilfe im Ökodschungel
■ Der BUND hat ein umfassendes Branchenbuch ökologischer Dienstleister herausgegeben
Die Gelben Seiten der Telekom bekommen Konkurrenz: Für umweltbewußte BerlinerInnen gibt es jetzt die „Grünen Seiten“, das erste Branchenbuch für ökologische Waren und Dienstleistungen, herausgegeben vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Auf 320 Seiten, Papiersorte „Recycling hell“, hat der BUND rund 3.000 Adressen versammelt: von Abfallberatung bis Zimmereien.
Ökölogische Versicherungen, ethische Geldanlagen oder biologisches Bauen – mit dem grünen Servicebuch kein Problem. Neben dem Branchenteil, in dem die Unternehmen nach Rubriken und Postleitzahlen sortiert sind, informiert das Buch auch über Behörden und Bezirksämter, die bei ökologischen Fragen weiterhelfen. Um die Orientierung im Dschungel der grünen Dienstleister zu gewähren, findet sich am Ende des Buches ein übersichtliches Stichwortverzeichnis.
Auch die Planung einer ökologisch korrekten Party wird mit Hilfe der Grünen Seiten zum Kinderspiel. Ein Blick ins Stichwortverzeichnis, und schon geht es los: Der Naturkost-Partyservice sorgt für ein vollwertiges Buffet. Das Mehrweggeschirr steht im mietbaren Geschirrspülmobil. Die Humus-Toiletten verhindern die umweltfeindliche Entsorgung des Biobieres im Kräutergarten, den die nächste Bodenanalyse rettet.
„Natürlich können wir nicht hundertprozentig garantieren, daß sich nicht auch ein schwarzes Schaf in unser Branchenbuch eingeschlichen hat“, sagt Thorsten Edler vom BUND zur Auswahl der Unternehmen, für die der Eintrag in den Adreßteil kostenlos ist. In einem solchen Fall sollten sich die Benutzer bei der Geschäftsstelle des BUND melden. Bei der nächsten Auflage würden diese Betriebe nicht mehr in das Branchenbuch aufgenommen, so Edler.
Bei den Firmenanzeigen konnte der BUND von vornherein seine ökologischen Kriterien nicht durchhalten. So ist die erste Anzeige auf der Innenseite des Einbands ist eine PC-Reklame von Siemens Nixdorf. „Das war auch verbandsintern umstritten“, sagt Edler, aber die Anzeige sei zur Finanzierung des Branchenbuches notwendig gewesen. Susanne Sitzler
Das Grüne Branchenbuch ist für 6,90 Mark (plus 4,50 Mark Versandkosten) erhältlich beim BUND, Crellestraße 35, 10827 Berlin-Schöneberg
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
