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Grüne: Drogenpolitik in Knästen mies

■ Vorwurf: Gelbsucht wegen Spritzenmangel

Hannover Justizministerin Heidi Alm- Merk (SPD) hat nach Ansicht der Grünen im Landtag zu wenig gegen die Drogensucht in niedersächsischen Gefängnissen getan, kritisierte gestern der grüne Landtagsabgeordnete Pico Jordan. Rund 70 Prozent der Häftlinge seien abhängig von Alkohol, Medikamenten oder illegalen Drogen.

Außerdem warf Jordan der Ministerin vor, in Gefängnissen die Vergabe von Spritzen zur Vermeidung von Infektionen nicht durchgesetzt zu haben. Deshalb hätten sich zum Beispiel im Vechtaer Frauengefängnis alle – die Hälfte der gesamten Inhaftierten – mit Gelbsucht angesteckt.

Als in „weiten Teilen falsch und von mangelnder Sachkenntnis getrübt“ wies Justizministerin Alm- Merk die Kritik zurück. Etwa 60 Prozent der Drogenabhängigen seien bereits bei ihrer Inhaftierung mit einer Virushepatitis infiziert gewesen. Bei vier Frauen allerdings bestehe der Verdacht, daß sie sich während der Haft angesteckt haben könnten.

Nach Alm- Merks Angaben hat die Landesregierung ein 1,7 Millionen Mark teures Programm zur Suchtbekämpfung im Strafvollzug aufgelegt. So habe jede Anstalt eine Suchtberatungsstelle. Das Problem sei in erster Linie die mangelnde Therapiebereitschaft der Inhaftierten. dpa

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