Gründer der Ska-Band Kortatu ist tot: Das Ende der Baskenbasser
Iñigo Muguruza hat den politischen Punk auf der iberischen Halbinsel maßgeblich geprägt. Wegen der Nähe zur ETA hatte seine Band öfter Scherereien.
Iñigo Muguruza und sein knapp zwei Jahre älterer Bruder Fermin machten sich ab 1984 mit der in der Kleinstadt Irun gegründeten Ska-Punk-Band Kortatu einen Namen. Sie spielten auf Festen und Demos und hatten schnell auch im restlichen Spanien Erfolg – auch wenn dort ihre Konzerte immer wieder wegen ihrer ideologischen Nähe zur baskischen Befreiungsbewegung und der bewaffneten Separatistengruppe ETA verboten wurden.
Kortatu war einer der herausragenden Vertreter dessen, was in den späten 1980er Jahren „Rock Radical Vasco“ genannt wurde. Iñigo und Fermin riefen auf Baskisch und Spanisch zur Rebellion („A la calle“), traten für die Unabhängigkeit ihrer baskischen Heimat ein („Linea del frente“), besangen Anekdoten, wie die Flucht eines baskischen Gefangenen in Lautsprecherboxen aus der Haftanstalt („Sarri, Sarri“). Sie rockten über den Frust der städtischen Jugend („Mierda de Ciudad“), besangen „Nicaragua Sandinista“ oder übersetzten „Jimmy Jazz“ von The Clash.
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Kortatu – Sarri Sarri
Vier Jahre waren sie ganz oben, bevor sie sich von ihren Fans verabschiedeten. 1990 begannen die beiden Brüder Muguruza mit Negu Gorriak ein neues Projekt. Wieder waren es hochpolitische Texte und wieder waren es schnelle Rhythmen, dieses Mal irgendwo zwischen Rap, HipHop und Hardcore. Negu Gorriak gilt bis heute als eine der wichtigsten Gruppen in der Geschichte des Rocks auf der Iberischen Halbinsel, Iñigo spielte nun Gitarre.
Vergangenen Donnerstag gab sein Bruder Fermin den Tod seines Bruders auf Twitter bekannt: „Tschüs Iñigo. (…) Bis bald, Bruder, Freund. Es lebe das Leben. Es lebe Iñigo Muguruza!“
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