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Großrazzia in IstanbulAnti-Terror-Einheiten gegen die HDP

Polizisten verschaffen sich gewaltsam Zutritt zu einem Büro der pro-kurdischen Oppositionspartei. Bei weiteren Razzien werden 17 Menschen festgenommen.

Anstecker mit HDP-Chef Selahattin Demirtaş Foto: dpa

Istanbul dpa/rtr | Die türkische Polizei hat im Rahmen einer Großrazzia in der Metropole Istanbul die Bezirkszentrale der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP durchsucht. Die Sicherheitskräfte seien in der Nacht zu Donnerstag gewaltsam in das Gebäude eingedrungen, sagte die HDP-Sprecherin Bermali Demirdögen. Im Gebäude habe sich zu dem Zeitpunkt niemand aufgehalten. Technische Ausrüstung, unter anderem Laptops, seien verschwunden.

Bei der Aktion kamen der Agentur Dogan zufolge in der Nacht ein Hubschrauber und Anti-Terror-Einheiten zum Einsatz. Die HDP kritisierte, die Einsatzkräfte hätten die Tür ihres Gebäudes aufgebrochen und die Büroräume widerrechtlich durchsucht.

In der Nacht seien bei weiteren Razzien in Privatwohnungen 17 Menschen festgenommen worden, ob darunter HDP-Mitglieder seien, sei noch unklar. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete 17 Festnahmen in einer Operation gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK in Istanbul. Das HDP-Büro sei demnach durchsucht worden, weil die Polizei dort Verdächtige vermutete.

Die türkische Führung wirft der HDP vor, der verlängerte Arm der PKK zu sein. Die HDP streitet das ab. Die Regierung macht die PKK für zwei schwere Anschläge in der Süddosttürkei vom Mittwochabend verantwortlich.

Bei zwei separaten Attentaten in Mardin und der Kurdenmetropole Diyarbakir wurden nach neuesten Angaben acht Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt, darunter Zivilisten. Die Anschläge zielten auf Sicherheitskräfte. Die HDP verurteilte die Attentate via Twitter.

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2 Kommentare

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  • Was leider zu erwarten war.

     

    Was ein würdiger Vertragspartner!

    Da können PanzerUschi v.d. Lie-ing -

    Für Inlandseinsatz - &

    FrozenThomas - für Minderheitenschutz

    Noch was lernen!

    • @Lowandorder:

      Stimmt mit solchen Diktatoren macht man keine Verträge.