: Großkundgebung im „Bollwerk“
Bei der traditionellen Großkundgebung zum Gedenken an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors ist gestern in Ost -Berlin eine Würdigung des Sozialismus erneut mit heftiger Kritik am Westen verknüpft worden. Politbüromitglied Hermann Axen hob in einer Ansprache hervor, daß sich die DDR „mehr denn je als festes Bollwerk des Sozialismus“ erweise. Die Fluchtwelle erwähnte er nicht direkt, sprach aber, wie bereits häufiger in der DDR im Zusammenhang mit den aktuellen politischen Entwicklungen, von „Frontberichterstattung“ und „zügelloser Verleumdung“ des Westens. „Täuschen Sie sich nicht, meine Herren“, sagte Axen weiter. „Wie des öfteren in den 40 Jahren, sind auch dieses Mal ihre Spekulationen zum Scheitern verurteilt.“ Die Bürger der DDR empfänden ihre Heimat als „Heimstatt des Friedens, der Humanität, der sozialen Sicherheit und Geborgenheit, in der ein jeder gebraucht wird und jeder die Möglichkeit hat, sich zu verwirklichen“.
dpa
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