Großbritanniens EU-Mitgliedschaft: Am 29. März beginnt der Ausstieg
Jetzt steht der Termin der Verkündung des Austritts Großbrittaniens aus der EU fest. Ab dem 29. März können die Verhandlungen mit Brüssel beginnen.

Bald ein Bild der Vergangenheit: Premierministerin Theresa May neben einer EU-Fahne Foto: ap
LONDON dpa | Die britische Premierministerin Theresa May wird am 29. März offiziell den Austritt ihres Landes aus der EU verkünden. Das bestätigte ein Regierungssprecher am Montag in London. Damit wäre der Weg dann frei für die zweijährigen Verhandlungen mit Brüssel. Die Mitgliedschaft in der Europäischen Union wird voraussichtlich im März 2019 enden.
Die übrigen 27 Mitgliedstaaten werden ihre Verhandlungslinie in drei Schritten festlegen: Ein Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs beschließt wenige Wochen später Leitlinien. Auf dieser Basis schlägt die EU-Kommission dann den Start der Verhandlungen und ein Mandat vor und lässt es vom Rat bestätigen.
In den kommenden Monaten steht den Experten auf britischer und EU-Seite eine Mammutaufgabe bevor: Rund 21.000 EU-Regeln und –Gesetze müssten erörtert werden, berichtet die Nachrichtenwebseite Politico unter Berufung auf Ausschussberichte des EU-Parlaments. Bei etwa 500 Arbeitstagen bis zum Ausscheiden Großbritanniens werden die Verhandlungspartner demnach täglich etwa 40 Gesetze abarbeiten.
Ein hochkomplexes und heikles Thema sind die Rechte der fast drei Millionen EU-Ausländer in Großbritannien. Darüber will London möglichst schnell verhandeln – falls den etwa eine Million Briten in Kontinentaleuropa vergleichbare Garantien gegeben werden.
Ärger ums Geld
Ärger kündigt sich jetzt schon beim Thema Geld an. Großbritannien könnte nach Meinung von Experten eine Brexit-Rechnung in Höhe von 60 Milliarden Euro präsentiert bekommen. Gemeinsam eingegangene EU-Verpflichtungen müssten von London anteilig beglichen werden, sagte kürzlich EU-Kommissionssprecher Margaritis Schinas.
Bis Herbst 2018 sollen die Verhandlungen abgeschlossen sein, damit das Abkommen noch rechtzeitig ratifiziert werden kann. Auf EU-Seite müssen das Europaparlament und der Rat ihre Zustimmung geben. May will den Vertrag auch dem britischen Parlament vorlegen. Nachverhandlungen soll es aber keine geben.
Sollten die Parlamentarier in London das Abkommen ablehnen, würde Großbritannien ungeregelt ausscheiden. Wirtschaftsverbände warnen vor erheblichen Konsequenzen. Großbritanniens Außenminister Boris Johnson hält ein Ausscheiden ohne Abkommen dagegen für „vollkommen o.k.“. Die Briten hatten im vergangenen Juni in einem historischen Referendum mit knapper Mehrheit für den Brexit gestimmt.
Leser*innenkommentare
P-et-r-a
Heute ist leider ein "Trauertag", sprich 60 Jahre Römische Verträge.
Eine ansich nicht üble Anfangseinrichtung, wenn es um nur wirtschaftliche
Zusammenarbeit gehen würde.
Leider ist aus dieser Idee eine uns allen aufgezwungenen
best bezahlten "Arbeitsbeschaffungsdiktatladen" geworden.
Für mich sind EU, Euro, EZB, EUGH, ESM und viele weitere "Verschachtgelungs-
zwangsbehörden" nicht demokartisch legitimiert.
Man erinnere sich, Frankreichs Politik hat uns seinerzeit nur die Wiedervereinigung
mit "Ostdeutschland" möglich gemacht, wenn der Euro eingeführt werde.
Heute hat mein Arbeitskollege von einem weiteren Kollegen eine frische "Blödzeitung", die mit den 4 Buchstaben mitgebracht. Dabei war eine Einlage mit Impressum "Ministerium der Bundesregierung", wo die EU in höchsten Zügen "einseitig verblümt" dargestellt wurde.
Na ja, dessen Geld ich bekomme, dessen Meinungsschundblätter ich in dem Medium auch vertrete.
Kann jedem nur empehlen, sich nicht von Schmutzblättern leiten zu lassen.
Lest mehrere seriöse Blätter und dazu gehört auch die TAZ, auch die seriösen aus dem Ausland und bildet Euch
dann erst Eure eigene Meinung ! Alles andere ist und bleibt f.d. Meinungsbildung
sicherlich nur eine Art von gefährlichen Teilwissens !
Und ganz wichtig, tragt das geistig eroberte und verarbeitete auch i.d. Familie, am Arbeitsplatz, in Kneipen, bei Freunden und auch bei politisch andersdenkenden weiter.
2017 ist Wahljahr und es kann mit der desolaten Regierungsarbeit abgerechnet werden.