Großbritannien: Klimawandel für Flut verantwortlich
Die Überschwemmungen in England sind laut Forschern auf den Klimawandel zurückzuführen. Der Regen habe sich auf der Erd-Nordhalbkugel deutlich verstärkt.
LONDON taz/afp Eine wissenschaftliche Studie hat die These erhärtet, wonach die Überschwemmungen in Großbritannien auf den Klimawandel zurückzuführen sind. Laut einer am Montag vorab veröffentlichten Studie aus dem Wissenschaftsmagazin "Nature" verstärkte sich der Regen auf der Nordhalbkugel der Erde während des vergangenen Jahrhunderts deutlich. Grund sei menschliches Handeln, fand ein Team um den Forscher Francis W. Zwiers vom Kanadischen Zentrum für Klimamodelle und -analysen heraus. Laut "Nature" ist die Studie die erste, die direkte Auswirkungen des von Menschen verursachten Klimawandels auf die Niederschlagsmenge in den Weltregionen konkret nachweist. Bislang sei dies lediglich gemutmaßt worden.
Die Wissenschaftler verglichen für ihre Studie Veränderungen der Niederschlagsmenge in verschiedenen Breitengraden mit Veränderungen, die durch Klimamodelle simuliert wurden. Sie fanden heraus, dass die von Menschen verursachten Klimaveränderungen während des 20. Jahrhunderts zu mehr Regen in den mittleren Breitengraden der Nordhalbkugel führten. Gleichzeitig sei in den tropischen und subtropischen Regionen der Südhalbkugel die Niederschlagsmenge zurückgegangen.
Der Einfluss des Menschen auf den Klimawandel wurde anhand verschiedener Messungen festgestellt, darunter die Bodentemperatur, der Meeresspiegeldruck, die Temperatur der Erdatmosphäre und die Temperatur in den Ozeanen. Die Studie wird diese Woche im Magazin "Nature" veröffentlicht. Die britische Zeitung "Independent" zitierte bereits am Montag vorab daraus und bewertete sie als Nachweis dafür, dass die seit Freitag andauernden Überschwemmungen in Großbritannien auf den Klimawandel zurückzuführen seien.
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