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Grokipedia startetMusk bringt Konkurrenz für Wikipedia an den Start

Die Online-Enzyklopädie Wikipedia ist Elon Musk ein Dorn im Auge. Nun startet er eine „Alternative“, die von seiner KI-Firma entwickelt wurde.

Elon „Grok“ Musk Foto: Sebastian Gollnow/dpa

dpa | Elon Musk hat seine Alternative zur Online-Enzyklopädie Wikipedia gestartet. Die Website mit dem Namen Grokipedia bietet ein ähnliches Design mit einer Suchmaske und Artikeln mit Quellenverweisen. Sie wurde bei der KI-Firma xAI des Tech-Milliardärs entwickelt.

Der Entwicklungsstand von Grokipedia wird zum Start als „Version 0.1“ bezeichnet. Schon in diesem Stadium sei die Enzyklopädie seiner Meinung nach „besser als Wikipedia“, schrieb Musk bei seiner Online-Plattform X. Allerdings fiel Nutzern auf, dass einige Texte auf Artikeln bei Wikipedia basieren. So verwies das Technologie-Blog „The Verge“ auf den Grokipedia-Beitrag zu Apples Macbook Air, unter dem steht, dass er von Wikipedia „adaptiert“ worden sei.

Die Wikipedia-Beiträge werden von Nutzern erstellt und bearbeitet. Musk behauptet aber schon lange, die Enzyklopädie sei nicht objektiv und habe eine linke politische Ausrichtung. Er selbst ist für rechte Ansichten bekannt.

Musk wettert gegen Wikipedia

Der Name von Musks Enzyklopädie-Gegenentwurf lehnt an den des xAI-Chatbots Grok an. Musk hatte stets verkündet, Grok solle eine KI-Software sein, die nach der Wahrheit suche. In den vergangenen Monaten sorgte Grok allerdings für eine Kontroverse wegen antisemitischer Äußerungen. Musks Firma machte eine fehlerhafte Programmierung dafür verantwortlich.

Über den Artikeln der Musk-Enzyklopädie steht, dass sie von Grok einem Faktencheck unterzogen worden seien. Bisher ist unklar, wie genau das funktioniert – und auf welche Quellen dabei zum Beispiel zugegriffen wird. KI-Software ist zudem generell für sogenannte Halluzinationen bekannt, bei denen sie plausibel klingende Informationen erfindet.

„Wir sind immer noch dabei, zu verstehen, wie Grokipedia funktioniert“, hieß es in einer Stellungnahme der Wikimedia-Stiftung, die hinter der Wikipedia steht, bei The Verge. Sie verwies darauf, dass KI-Firmen auf von Menschen erstellte Beiträge etwa bei Wikipedia zurückgreifen.

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