piwik no script img

Griechenland wird Finanzhilfe beantragenEuro-Länder müssen zahlen

Die Griechen können ihre Finanzkrise nicht alleine überwinden. Noch Freitag wird der griechische Regierungschef offiziell Finanzhilfe in Brüssel beantragen.

Die Krise in Griechenland beunruhigt die Finanzmärkte. Bild: dpa

ATHEN afp/apn | Das hoch verschuldete Griechenland wird Finanzhilfe bei der EU und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) beantragen. Das teilte Ministerpräsident Giorgos Papandreou am Freitag mit. "Es ist zwingend, dass wir um dieAktivierung des Rettungsmechanismus bitten", fügte der Regierungschef hinzu. Athen hatte in den vergangenen Tagen mit der Europäischen Union und dem IWF über mögliche Hilfen in Höhe von bis zu 45 Milliarden Euro allein für dieses Jahr verhandelt.

Erst am Donnerstag war bekanntgeworden, dass die griechische Schuldenkrise noch dramatischer ist als bisher bekannt. Die europäische Statistikbehörde Eurostat korrigierte das griechische Haushaltsdefizit für das Jahr 2009 am Donnerstag auf 13,6 Prozent nach oben.

Nach den Plänen der Finanzminister der Euro-Zone würden alle Euro-Länder im Rahmen eines Drei-Jahres-Programms von 2010 bis 2012 im ersten Jahr bis zu 30 Milliarden Euro zahlen. Auf Deutschland würden davon 8,4 Milliarden Euro entfallen. Über eventuelle weitere Zahlungen muss den Plänen nach gegebenenfalls später entschieden werden.

IWF-Direktor Dominique Strauss-Kahn bezeichnete die Schuldenkrise in Griechenland als ernstes Problem. Es gebe keine "Silberkugel", um die Angelegenheit "auf die einfache Weise" zu erledigen, sagte er am Donnerstag zu Reportern in Washington. Die Verhandlungen zwischen Athen und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) hätten gerade erst begonnen und würden noch einige Zeit brauchen, sagte er weiter. Zugleich wies er Berichte zurück, der IWF plane eine Umstrukturierung der griechischen Schulden, bei der Gläubiger Abschläge hinnehmen müssten. Diese Sorge hat in den vergangenen Tagen die Finanzmärkte beunruhigt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

8 Kommentare

 / 
  • M
    mensch

    Dieser "Schweizer" schreibt seinen Kommentar wohl überall rein.

    Es geht doch nichts über einen überzeugten Nationalisten, der die Großartigkeit seiner Heimat bei jedem Problem anderer Staaten anpreist.

     

    Eine Lösung haben auch die Schweizer nicht.

     

    Ansonsten herrscht hier leider auch ein dumpfe Stammtisch-Mischung: Zwar keine Ahnung, aber die BILD-Parole "Griechenland ist selbst schuld" lauthals rausposaunen.

     

    Tatsächlich sind die Griechen im Moment vor allem Opfer von Spekulation. da hilft nur Solidarität.

     

    Soll der Harz4´ler auch nur noch Lebensmittelkarten bekommen? Gibts demnächst kein Kindergeld mehr, sondern einen Satz Kinderuniformen?

     

    Bitte mal nachdenken!

  • F
    Frank

    Warum die TAZ dieses Skandalon so apodiktisch überschreibt mit ....müssen zahlen, ist unverständlich.

     

    Die BRD strebt auf allen staatlichen Ebenen in den Schuldenstaat mit Auswirkungen und Spannungen die keiner haben möchte, es sei denn die Abschaffung einer freiheitlichen Gesellschaft ist gewünscht.

     

    Aber die TAZ war schon immer blind auf dem linken Auge.

  • KH
    Karin Haertel

    Da koennte man das Geld doch auch gleich im Ofen verheizen. Die griechische Regierung gehoert abgesetzt und durch eine Uebergangsregierung der Geldgeber ersetzt. Wenn Deutschland den Loewenanteil dieser Grosszuegigeit berappen nmuss, dann sollten wir auch politischen Einfluss im Land haben, um zu gewaehrleisten, dass der Kredit auch zurueckgezahlt wird. So wie es jetzt ist, ist eine Rueckzahlng ausgeschlossen, den die Griechen werden weiter machen wie bisher. Das ganze ist wie bei der HRE ein Fass ohne Boden.

  • SB
    @Schweizer Bürger

    Leider vertreten unsere Pseudo-Intellektuellen, Politiker, Journalisten, Pseudo-Eliten etc. die Ansicht, dass wir alle zu dumm sind, um über unser eigenes Schicksal zu entscheiden.

     

    So nach dem Motto: Sie dürfen als Chirurg am offenen Herzen operieren, aber Sie können leider keine politischen Entscheidungen treffen.

     

    Wenn wir allerdings so richtig bankrott sind, ist vielleicht eine Änderung möglich.

     

    Auch ich halte die direkte Demokratie für den einzigen Weg.

    Ihr Schweizer beweist das es geht.

  • A
    Amos

    Das wird kein Ende mehr nehmen! Welches Land kommt als

    nächstes und will Geld von Deutschland? Die Politik hat

    Deutschland ja vollkommen vom Export abhängig gemacht,

    sodass unsere Nation gezwungen ist, die anderen europäischen Länder finanziell zu unterstützen, damit die weiter von uns importieren können. Politik vom Feinsten: ausgehandelt von unfähigen Idioten. Den deutschen Arbeiter drückt man die Löhne um "Exportweltmeister" zu werden, und muss jetzt zu allem

    Überfluss noch Geld an die europäischen Länder geben, damit die weiterhin bei Deutschland einkaufen (können).

    Wenn das keine Idioten sind, dann frage ich mich: wo

    sind die Idioten denn eigentlich? Wie kann man den eigentlich darauf hoffen, dass alle 27 Länder ihre Hausaufgaben richtig machen, wenn man schon bei den

    eigenen versagt?

  • B
    Berliner

    Theoretisch richtig. Die Schweiz ist uns in Sachsen Demokratie deutlich voraus. Aber No-Go Areas gibts es nicht. Dass Neukölln solch einen Ruf hat, ist der Medienlandschaft geschuldet. Natürlich gibt es mehr Übergriffe, aber das liegt nicht am Migrationshintergrund, sondern an der Fehlgeschlagenen Integrations-, Bildungs- und Sozialpolitik. Ich bin Neuköllner und wurde noch nie "angegriffen".

    Die schweizer Integrationspolitik scheint jedoch ebenfalls nicht zu fruchten, sonst hätten die Bürger nicht gegen die Minarette gestimmt. Hier spricht deutlich die Angst und die Unwissenheit. Dass die Schweiz eín Steuerschlupfloch ist, was moralisch bedenklich ist, möchte ich hier unkommentiert lassen.

  • SB
    Schweizer Buerger

    Ein Deutscher kann wohl in der aktuellen GR/EUR-Krise nur als braver, staatsgläubiger Untertan hoffen, dass die lieben Politiker und Parteien ihm eine dritte Währungsreform in den letzten 60 Jahren ersparen.

     

    Wir in der CH sind hingegen stolz auf unsere 150-jährige Demokratie, die uns erlaubt (in Eigenverantwortung für das Ergebnis) eine direkte Mitwirkung des Volkes bei Steuerfragen, Staatsausgaben, Schuldenbremse (Verschuldung nur 40%/BIP), Sozialsystemen auf allen Ebenen. Dadurch wird u.a. die Macht der Politklasse wirksam kontrolliert.

     

    Ein Deutscher kann sich kaum vorstellen, dass das CH-Volk z.B. direkt über die Höhe der MwSt, Einkommensteuer, Regeln für Rentenversicherungen, Finanzausgleich der Gebietskörperschaften, int. Verträge etc. bestimmt.

     

    Trotz niedriger Steuern und Staatsausgaben, ist die Infrastruktur und die Sozialsysteme in der CH wesentlich besser als in D. Dadurch auch die grosse Standortattraktivität für Betriebe und Menschen (z.B. neu angesiedelte Betriebe und hochqualifizierte Leistungsträger aus D).

     

    Demgegenüber, wie man aus unzähligen online/TV- Diskussionen in D (auch in den Foren hier) weiss, kann ein Deutscher nur stumm protestieren gegen Unsägliches wie: Zerfall der eigenen Währung, Staatsverschuldung, unsinnige Staatsausgaben, Abgabelast (über 50%), Arbeitslosigkeit, marodes Rentensystem, Zweiklassenmedizin, Bildungsdefizite, massenhafte Einwanderung von wenig Qualifizierten, No Go Areas wie im Ruhrgebiet und in Berlin, sichj häufende Angriffe von moslemischen Leuten gegen Juden in Berlin, hohe Kriminalität...

  • K
    Keiner

    Wer zahlt für Deutschland?