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Gorbatschow wendet Niederlage ab

■ Nach Warnung vor Parteispaltung revidieren Delegierte Beschluß zum Politbüro / Deutsche Frage umstritten

Moskau (ap/taz) - Mit einer dramatischen Warnung vor einer Spaltung der Partei hat Michail Gorbatschow eine spektakuläre Niederlage auf dem 28.Parteitag der KPdSU abgewendet. Doch sein engster Mitarbeiter Alexander Jakowlew hat wie die Politbüro-Mitglieder Medwedew und Saikow wissen lassen, daß sie nicht mehr für die Parteispitze kandidieren. Ihnen hätte eine herbe Abstimmungsniederlage gedroht. Vor dem Appell Gorbatschows hatte der Parteitag beschlossen, daß jedes der zwölf Politbüromitglieder einzeln Rechenschaft ablegen muß, bevor auch über jeden gesondert abgestimmt wird. Nach Gorbatschows Ausruf „Wenn Sie die Partei unter die Erde bringen oder spalten wollen, dann machen Sie nur so weiter“ revidierten die Delegierten ihren Beschluß.

In der Frage der Deutschlandpolitik kritisierte Gorbatschow -Gegner Ligatschow hart die Art und Weise, in der die Vereinigung Deutschlands vollzogen werden soll. Die BRD schlucke die DDR einfach. Außenminister Schewardnadse warb für die Politik der Regierung. SEITE 2

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