Googles Noch-Chef Eric Schmidt: 100 Millionen Dollar zum Abschied
Google honoriert die Leistung von Noch-Chef Eric Schmidt mit einem 100 Millionen Dollar schweren Aktienpaket. Im April übergibt Schmidt das Ruder an Firmenmitgründer Larry Page.
MOUNTAIN VIEW dpa | Zum Abschied bekommt Google-Chef Eric Schmidt ein dickes Geschenk: Der Internetkonzern überreicht Schmidt ein 100 Millionen Dollar schweres Paket, prall gefüllt mit Aktien und Aktienoptionen. Nach US-Medienberichten vom Wochenende ist es das erste Mal in seinen zehn Jahren als Firmenlenker, dass Schmidt eine solche Prämie erhält.
Schmidt wird Anfang April das Ruder an den Firmenmitgründer Larry Page übergeben und sich in die zweite Reihe zurückziehen. Als Verwaltungsratschef wird Schmidt künftig als Botschafter für Google unterwegs sein. Eine seiner ersten Reisen nach der Bekanntgabe des Wechsels führt ihn am Dienstag nach München. Dort wird er an der Internetkonferenz DLD (Digital, Life, Design) teilnehmen.
Unter dem erfahrenen Manager Schmidt war Google von einem aufstrebenden Internetsuch-Unternehmen zu einem breit aufgestellten Technologiekonzern gewachsen. Seit dem Börsengang 2004 hat sich der Aktienkurs etwa versechsfacht auf mehr als 600 Dollar. Insgesamt ist Google aktuell rund 196 Milliarden Dollar wert.
Schmidt hält derzeit 2,9 Prozent am Unternehmen und will in der nächsten Zeit einen kleinen Teil davon zu Geld machen. Das US-Magazin Forbes führt ihn auf seiner Liste der Superreichen auf Platz 117 mit einem geschätzten Gesamtvermögen von 6,3 Milliarden Dollar. "Eric ist ein toller Firmenchef und ich habe viel von ihm gelernt", sagte sein Nachfolger Page.
Page hatte Google 1998 zusammen mit seinem Studienkollegen Sergey Brin gegründet. Weil beide unerfahren in geschäftlichen Dingen waren, holten sie 2001 Schmidt an Bord und konzentrierten sich selbst auf die Entwicklung neuer Produkte. Brin wird künftig alleiniger Cheftüftler bei Google sein.
Das Geschäft blüht: Im vergangenen Jahr verdiente Google unterm Strich 8,5 Milliarden Dollar. Doch mit dem Erstarken des Onlinenetzwerks Facebook ist Google ein ernstzunehmender Gegner erwachsen. Beide Internetfirmen finanzieren sich über Werbung. Der Führungswechsel soll die Rollen bei Google klarer verteilen und den Suchmaschinenprimus schlagkräftiger machen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!