Google plant Satellitennetz: 180 Internetbotschafter in den Orbit
Weil die Welt noch nicht in Gänze mit adäquaten Netzzugängen versorgt ist, will Google nun Abhilfe schaffen – mit einem teuren Satellitennetz.

Ziemlich voll da oben: Diese Computeranimation zeigt, wie viele Satelliten und wie viel Weltraumschrott bereits um die Erde kreist. Bild: dpa
NEW YORK afp | Mit einem milliardenteuren Satellitennetz will der US-Konzern Google einem Bericht zufolge Internet in abgeschiedene Weltregionen bringen. Zunächst 180 kleine Satelliten sollten dazu auf eine niedrige Umlaufbahn gebracht werden, berichtete das //online.wsj.com/article/SB10001424052702303789904579598650762058642.html:Wall Street Journal am Sonntag unter Berufung auf eingeweihte Kreise.
Das Projekt werde mindestens eine Milliarde Dollar (730 Millionen Euro) kosten. Damit könnte Google dem Konkurrenten Facebook davon eilen, der ähnliche Pläne hegt. Das Google-Projekt könne später über die 180 Satelliten hinaus ausgeweitet werden, berichtete die Zeitung weiter unter Berufung auf die informierten Kreise. Gerechnet werde mit Ausgaben von einer bis drei Milliarden Dollar.
Ziel des Projekt ist es, abgelegene Regionen der Welt mit einem stabilen Internetzugang zu versorgen. Für ein ähnliches Programm namens „Loon“ hat Google bereits solarbetriebene Ballons getestet. Im April gab der Konzern zudem den Kauf des Solardrohnen-Herstellers Titan Aerospace bekannt. Die Drohnen-Prototypen der US-Firma fliegen mit Solarenergie und können sich über fünf Jahre in einer Höhe von knapp 20 Kilometern halten.
Die Drohnen funktionieren ähnlich wie geostationäre Satelliten, sind aber kostengünstiger. Ein Google-Sprecher hatte nach dem Titan-Aerospace-Kauf erklärt, später könnten auch Satelliten dabei helfen, „Internetzugang für Millionen Menschen“ zur Verfügung zu stellen. An Titan Aerospace war Berichten zufolge auch das soziale Netzwerk Facebook interessiert.
Das Unternehmen hegt ebenfalls Pläne für die Internetversorgung abgeschiedener Gegenden. Im März erklärte Facebook-Chef Mark Zuckerberg, Experten für Luft- und Raumfahrt sowie Kommunikationstechnik arbeiteten bereits daran. Unter anderem sollten Satelliten und unbemannte Solarflugzeuge zum Einsatz kommen. Konkretere Pläne wurden bisher jedoch nicht bekannt.
Leser*innenkommentare
Leserin1
Kommt durch den späteren Weltraumschrott dann eigentlich noch eine Rakete und Versorgungraumsschiffe zur ISS?