piwik no script img

Godfather Gorgonzola

Giulio Andreotti spielt als Käseverkäufer einen Mafioso

ROM epd/taz ■ Endlich mal eine Meldung, die zeigt, dass es noch Gangster ganz nach unserem Geschmack gibt: Der ehemalige italienische Ministerpräsident Giulio Andreotti macht nach dem Freispruch vom Verdacht der Zusammenarbeit mit der Mafia als Mafioso Reklame für Käse. Ein ganzseitiges Foto des Senators auf Lebenszeit in Mafia-Aufmachung wirbt in italienischen Tageszeitungen vom Montag mit dem Satz „Giulio Andreotti auf frischer Tat beim Gorgonzola ertappt“. Der Politiker stand jahrelang im Verdacht, Siziliens Mafia begünstigt zu haben. Ein Kronzeuge hatte während der zahlreichen Prozesse behauptet, der Politiker habe seine Zugehörigkeit gar durch den rituellen Kuss gegenüber einem Mafia-Boss bekundet. Der Pate weiß: Nicht mehr Drogen oder Glücksspiel versprechen den großen Gewinn, sondern der Käse aus dem Hause Andreotti.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen