■ MediaBazaar: Glück für Kilz
München (afp) – Eine einzige Stimme hat Ex-Spiegel-Chef Hans Werner Kilz seinen künftigen Job als Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung gesichert: Als gestern leitende Redakteure und Redaktionsausschuß der Berufung zustimmen sollten, stimmten von 27 immerhin 17 gegen den Vorschlag der Verlagsgesellschafter, einer (oder eine) enthielt sich. Ein weiteres Nein hätte die Zweidrittelmehrheit komplett gemacht, die für ein Veto gegen Kilz nötig gewesen wäre. Die Redaktion wollte lieber den Leiter ihres Bonner Büros, Martin Süskind, als Nachfolger des in Pension gehenden Dieter Schröder sehen. Kommentar aus der Redaktion: „Wenn die Redaktion einen favorisiert, sind die Gesellschafter schon aus diesem Grund gegen ihn.“ Die Kompetenz von Kilz wird allerdings nicht bestritten. Lediglich die Tatsache, daß er schon beim Spiegel nicht als Kommentator hervorgetreten ist, hatte viele Redakteure an der Weisheit der Verlegerentscheidung zweifeln lassen. Sind doch Mit-Chefredakteur Gernot Sittner und der künftige Stellvertreter Ernst Fischer ebenfalls keine Schreiber.
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