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Gipfelstürmer

■ Bergaufwärts mit Kraft und Skiern

Skifahren fängt beim Aufstieg an. Deshalb lassen sich einige nicht per Lift angenehm nach oben schaukeln, sondern sie steigen tapfer selber auf. Kunstfaserfelle werden an die Ski montiert, um das Abgleiten während des mehrstündigen Wegs nach oben zu vermeiden. „Nach der Saison habe ich Oberschenkel aus Stahl“, beschreibt ein aktiver Tourengeher die Nebenwirkungen. Nach mühevollem Aufstieg ist die Abfahrt ein vergleichsweise kurzes Vergnüpgen. Makelloser Tiefschnee macht sie für viele allerdings besonders attraktiv.

Sind Skitouren eine zusätzliche Belastung für die geplagte Bergwelt oder bieten sie eine Alternative zum umweltschädlichen Liftrummel? Obwohl sich nach Auskunft des Deutschen Alpenvereins die Zahl der Tourengeher vervielfacht hat, stünden ihre negativen Auswirkungen auf die Umwelt in keinem Verhältnis zu denen des Massenskitourismus auf den präparierten Pisten. Doch auch Skitouren seien ökologisch nicht unbedenklich, da sie meist unberührte Gebiete durchqueren. In Bayern und Österreich marschieren Tourenbegeisterte in 1.000 bis 2.000 Meter Höhe. Sie scheuchen die dort lebenden Rauhfußhühner und Wildbestände auf. Junge Bäume und Grasnarben werden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Das bayerische Umweltministerium übt sich daher bereits in Schadensbegrenzung: Es arbeitete möglichst naturschonende Routen für Skitouren aus.

„Diese Probleme könnten in der Schweiz umgangen werden, wenn man Skitouren oberhalb der Baumgrenze ansiedelt“, meint Dominik Sigrist, der ökologische Tourismusprojekte in der Schweiz organisiert. Eine Alternative könnten Skitouren aber nur dann sein, wenn gleichzeitig die Pistengebiete zurückgebaut würden, um keine neuen Flächen zu beanspruchen.

Aber, wie viele Skifahrer würden überhaupt auf den bequemen Dienstleistungstourismus verzichten wollen? Die wenigsten. Oliver Ilan Schulz

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