piwik no script img

Gewoba-Aktie für Mai –97 geplant

■ Jahresgewinn steigt um 12,9 Prozent auf 17,5 Millionen Mark

Das Objekt Bremischer Verkaufsbegierde – die Gewoba – wird das Jahr 1996 mit einer positiven Bilanz abschließen. Nach Angaben von Geschäftsführer Werner Teetz erwartet die Wohnungsbaugesellschaft für 1996 einen Netto-Jahresüberschuß von 17,5 Millionen Mark. Das ist ein Anstieg um 12,9 Prozent zu 1995. Die Umsatzerlöse werden von 460,5 Millionen Mark auf voraussichtlich 479 Millionen Mark steigen. Den Gesellschaftern – dem Land Bremen und fünf Banken – soll nun vorgeschlagen werden, den Bilanzgewinn von voraussichtlich 6,8 Millionen Mark, das sind vier Prozent des Stammkapitals in Höhe von 171 Millionen Mark, auszuschütten.

Die damit vorgelegte vorläufige Jahresbilanz wird die letzte als GmbH sein. Bis zum Mai 1997 soll die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft vollzogen sein. „Es wird aber noch mindestens zwei bis drei Jahre dauern, bis diese AG an die Börse geht“, verriet Teetz. Der anstehende Verkauf von 24 Prozent des Bremer Anteils (zur Zeit 75 Prozent, 25 Prozent halten die Banken) – so beschloß es der Koali-tions ausschuß – habe bei den Gesprächen über eine Umwandlung in eine AG keine Rolle gespielt.

Einer möglichen Erhöhung der Mieten auf Druck eines neuen Anteilseigners, erteilte Teetz eine klare Absage: „Das Unternehmen steht mit einer Kapitalrendite von knapp 11 Prozent glänzend dar. Es gibt keinen Grund für einen neuen Anteilseigner, die Mieten nach oben zu treiben.“ Das wiederum sieht Michael Engelmann vom Bremer Mieterverein ganz anders: „Jeder klar denkende Investor, der sieht, daß sich noch mehr Gewinn machen läßt, schraubt doch die Mieten nach oben, um eine höhere Gewinnausschüttung zu erzielen. Die Argumente von Teetz sind reine Beruhigungstaktik.“

Um 43.000 Wohnungen geht es bei dem Streit. Soviele besitzt die Gewoba. Davon liegen 10.000 in Bremerhaven. Die Durchschnittskaltmiete bei den preisgebundenen Wohnungen beträgt 1996 6,52 Mark pro Quadratmeter – 16 Pfennige mehr als noch im Vorjahr. Bei preisfreien Unterkünften stieg die Quadratmeterkaltmiete von 7,45 Mark auf 7,88 Mark. Das wird sich bei den rund 4.000 öffentlich geförderten Wohnungen von 1967 und jünger ab 1997 ändern. Dann steigt die Miete um eine Mark pro Quadratmeter – so will es ein Beschluß des Bremer Senats. Insgesamt investiert die Gesellschaft 100 Millionen Mark für Modernisierung und Instandsetzung in diesem Jahr. Über solche Aufträge sichere die Gewoba etwa 1.500 externe Arbeitsplätze, führte Teetz aus. 1997 plant die Gewoba, 221 Häuser fertigzustellen und für 179 weitere die Grundsteine zu legen. Schwerpunkte: Die Baugebiete Hollergrund und Arsten-Süd. Jeti

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen