: Gewehr ab!
■ Tarasow gewinnt 20-km-Biathlon
Berlin (taz/dpa) – 54 Jahre nach dem Einmarsch der Wehrmacht griffen deutsche Soldaten in Norwegen wieder zum Gewehr. Dabei trafen beim Biathlon über 20 Kilometer die beiden Bundeswehrangehörigen Frank Luck und Sven Fischer besonders gut. Luck lag sogar fast 30 Sekunden vor dem Russen Sergej Tarasow, als er am letzten Schießstand bei Kilometer 15,7 im Birkebeiner-Stadion ankam. Bei seinem insgesamt 19. Schuß traf der Oberhofer jedoch um 0,5 mm daneben und mußte sich mit der Silbermedaille begnügen.
„Ich freue mich mehr über Silber, als daß ich dem knapp entgangenen Gold nachtrauere“, sagte Luck, der trotz der Strafminute nach dem Fehlschuß mit einem Sturmlauf auf den letzten Kilometern seinen Schwager Fischer noch auf den dritten Rang verdrängte.
Olympiasieger Sergej Tarasow war nach einem Jahr Pause erst kurz vor der WM im Vorjahr wieder aufgetaucht. In Albertville hatte er 1992 todkrank in der Klinik gelegen und wurde frühzeitig nach Hause transportiert. Während alle Welt damals Blut-Doping unterstellte, hatte die Mannschaftsleitung der GUS den Vorfall mit einer Lebensmittelvergiftung erklärt.
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