Gewalttat in Sachsen-Anhalt: Polizei erschießt Amoktäter
Bei Magdeburg soll ein 27-Jähriger einen 23-Jährigen erstochen haben. Die Behörden sehen kein religiöses Motiv des Täters.
Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) sagte am Sonntag, die Ermittlungen zu den Motiven des Täters liefen weiter. Die Behörden gingen zunächst nicht von religiösen Beweggründen des Mannes aus, bei dem es sich um einen afghanischen Staatsangehörigen handelte. Auch die Umstände des ersten Angriffs auf den 23-Jährigen blieben zunächst unbekannt. Das junge Todesopfer soll ebenfalls afghanischer Staatsbürger sein. Die Attacke auf ihn ereignete sich laut Behördenangaben in einem Mehrfamilienhaus in einer Plattenbausiedlung.
Laut Polizei soll sich der mutmaßliche Täter nach der ersten Attacke „zunächst ziellos durch Wolmirstedt bewegt haben“, bevor er dann kurz nach 21 Uhr in das Grundstück in einer Einfamilienhaussiedung eingedrungen sei. Hier soll er laut Polizei mit einem „Messer-ähnlichen Gegenstand“ eine 50-jährige Frau und einen 75-jährigen Mann schwer verletzt haben, eine weitere Person wurde leicht verletzt.
Der Täter sei geflüchtet, wurde aber von alarmierten Polizist*innen ausfindig gemacht. Daraufhin soll der 27-Jährige auch auf die Beamt*innen losgegangen sein, zwei von ihnen sollen deshalb auf ihn geschossen haben. Der Angreifer starb kurz darauf im Krankenhaus an seinen Verletzungen.
Weiterer Fall in Hamburg
Gegen die Polizist*innen wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft, wie es in solchen Fällen üblich sei, ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Behörde erklärte, sie sähe zunächst jedoch keine Anhaltspunkte dafür, dass die Beamten zu Unrecht geschossen hätten.
Innenministerin Tamara Zieschang zeigte sich „zutiefst entsetzt über den unberechenbaren und schrecklichen Angriff“. „Meine Gedanken sind bei den Opfern und allen Beteiligten, die nicht nur körperliche, sondern auch psychische Schäden davontragen.
In einem anderen Fall wurde am Sonntag ein 39 Jahre alter Mann in Hamburg von der Polizei angeschossen. Videos zeigen, wie er Beamten mit einem Werkzeug droht, das einer Hacke gleicht. Zudem habe er einen Molotowcocktail in der Hand gehabt haben. „Er hat eine Bedrohungssituation aufgebaut“, erklärte ein Polizeisprecher. Der Mann wurde mit fünf Schüssen am Bein verletzt und kam ins Krankenhaus.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
Vorsicht mit psychopathologischen Deutungen
US-Interessen in Grönland
Trump mal wieder auf Einkaufstour
Täter von Magdeburg
Schon lange polizeibekannt
Lohneinbußen für Volkswagen-Manager
Der Witz des VW-Vorstands
Insolventer Flugtaxi-Entwickler
Lilium findet doch noch Käufer
Abschiebung erstmal verhindert
Pflegeheim muss doch nicht schließen