Gewalt gegen Frauen in Mexiko: Mord an Studentin löst Proteste aus
Täglich werden in Mexiko Frauen ermordet. Kaum eine Tat wird aufgeklärt. Am Sonntag gingen Tausende Menschen dagegen auf die Straße.
Die Demonstranten skandierten „Wir wollen leben!“ und machten den Staat für unzureichende Strafverfolgung verantwortlich. Die Studentin wurde das letzte Mal am Freitag vor einer Woche lebend gesehen, als sie einen Club in der Stadt Puebla verließ und in ein Taxi stieg.
Empfohlener externer Inhalt
Gewalt in Mexiko
Ihre Leiche wurde eine Woche später in einem Dorf rund 15 Kilometer entfernt gefunden. Als verdächtig gilt der Fahrer des Taxis, der inzwischen festgenommen wurde. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Studentin in einem Motel zunächst vergewaltigt und dann ermordet wurde.
Die Gewalt an Frauen hat in Mexiko einen neuen Rekord erreicht: Pro Tag werden durchschnittlich sieben Frauen in Mexiko ermordet oder „verschwinden“. Mehr als 112.000 Frauen werden offiziellen Statistiken zufolge vergewaltigt. Die Dunkelziffer liegt aber weitaus höher. Laut dem Nationalen Fraueninstitut werden mehr als 80 Prozent der Fälle verschwiegen und nicht zur Anzeige gebracht. Ohnehin wird in den seltensten Fällen ermittelt oder der Täter zur Anklage gebracht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!