■ Gesundheitsreform:: Die Folgen in Kürze
Die wohl einschneidendste Änderung: Wenn die gesetzlichen Krankenkassen die Beiträge erhöhen, müssen sie auch die Selbstbeteiligung für den Patienten anheben. Steigt der Beitragssatz zum Beispiel um 0,1 Prozent, sind für Krankenhausaufenthalte, Kuren oder Medikamente je eine Mark mehr aus der eigenen Tasche fällig. Kurz: Höherer Beitrag, höherer Eigenanteil.
Das stößt beim Patienten auf wenig Gegenliebe. Der darf dafür aber bei einer Beitragserhöhung jetzt sofort seine Kasse wechseln.
Seehofer will die gesetzlichen Krankenkassen durch mehr Wettbewerb zur Wirtschaftlichkeit zwingen. Wem seine Kasse zu teuer wird, der geht zur billigeren.
Klingt gut, geht aber zu Lasten der Patienten. Denn im Gegenzug läßt Seehofer die Kassen bei Kuren, häuslicher Krankenpflege, Fahrtkosten oder Krankengymnastik frei entscheiden, ob sie diese weiter übernehmen, die Selbstbeteiligung erhöhen oder die Kosten ganz auf den Patienten abwälzen.
Auch beim Zahnersatz wird eingespart. Haben die Kassen bisher einen prozentualen Anteil der Kosten übernommen, zahlen sie ab 1. Januar 1997 einen Festbetrag. Steigen die Zahnarztkosten, erhöht sich dadurch der Eigenanteil. clh
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