■ Gesund ernähren: Langsam umstellen
Mindestens 30 Gramm Ballaststoffe muss man täglich zu sich nehmen, damit ihre schützenden Wirkungen überhaupt um Tragen kommen. Nur 20 Gramm beispielsweise sind noch nicht gesundheitsförderlich. „Wer sich aber mit Vollkornprodukten, frischem Obst und frischem Gemüse ernährt, ist in jedem Fall auf der sicheren Seite“, erklärt der Gießener Ökotrophologe Thomas Männle. Einige Menschen versuchen, mit Kleie die Ballaststoffzufuhr aufzustocken. „Wir raten davon ganz klar ab“, warnt Männle. „Nicht zuletzt deswegen, weil es sich um isolierte Ballaststoffe handelt, die in dieser Form die Resorption von Calcium, Magnesium, Eisen und Zink im Darm beeinträchtigen können.“ Kleie sei auch nicht notwendig, wenn man sich vernünftig mit Vollkornprodukten ernähre.
Doch Vorsicht bei der Umstellung auf Vollwerternährung: „Das sollte unbedingt langsam geschehen“, rät der Ernähungsexperte. „Eine prompte Umstellung kann zu Blähungen und Bekömmlichkeitsproblemen führen.“
„Zuerst sollte der Frischkostanteil, also Obst und Gemüse, auf etwa ein Drittel angehoben werden. Sobald sich nach ein bis zwei Monaten die Transitzeit normalisiert hat, das heißt, der Durchgang des Speisebreies auf etwa einen Tag eingependelt hat, kann mit Vollkorn begonnen werden.“
DieVollkornmehle erkennt man am Fehlen der Typennummer. Und mögliche Bedenken, Vollkornbrot müsse ganze oder halbe Körner enthalten, sind unberechtigt. Mit fein gemahlenem Vollgetreide lassen sich problemlos lockere Brote erzeugen, „die sogar besser schmecken“, versichert Männle. Den Vollwertköstlern geht es ja schließlich auch um den Genuss. „Genau das ist“, so Männle, „die Kunst im Bereich Ernährung.“ P. Schwartz-Klapp
T. Klapp
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