Gestaltung des Volksparks Friedrichshain: Götterbäume kommen in den Himmel

Seit 2013 existiert ein Konzept für die Gestaltung des beliebten Parks: Jetzt endlich wird es umgesetzt. Viele Bäume werden gefällt, tausende neu gepflanzt.

Blick durch den Friedrichshain auf den Fernsehturm

Bald soll es hier ein bisschen mehr Durchblick geben: Aussicht vom großen Bunkerberg auf den Fernsehturm Foto: B. Schulz

Die letzten Monate waren keine guten für den Volkspark Friedrichshain. Die frühen Herbststürme, darunter Orkan „Xavier“, haben vielen Bäumen zugesetzt; noch immer liegt Restholz entlang der Wege. Und es wird in den kommenden Monaten noch viel, viel mehr werden.

Nicht, weil der Autor dieser Zeilen einen so guten Draht Richtung Wettergott hat und von weiteren Stürmen künden kann. Sondern weil der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg seit Montag den Park rund um die beiden früheren Bunkerberge umgestaltet, viele Bäume entfernt und viele neue pflanzt.

„Wir müssen den Park umstrukturieren, weil der Baumbestand nicht mehr stabil ist“, sagt dazu die Umweltstadträtin des Bezirks, Clara Herrmann (Grüne). Bereits 2013 wurde ein Konzept dafür erarbeitet, nach fünf Jahren wird es nun langsam, aber sicher bis 2020 umgesetzt. Viele Pappeln und Robinien seien mit ihren 60 Jahren inzwischen altersschwach, berichtet Herrmann, zudem gehörten sie nicht zum heimischen Bestand. Das gelte verstärkt noch für die sehr schnell wachsenden Götterbäume, eine eigentlich aus China und Vietnam stammende Laubbaumart, die sich im Friedrichshain stark ausgebreitet habe.

Sie sollen ersetzt werden durch „gebietsheimische“ Bäume, wie etwa Buchen, Eichen und Feldahorn, sagt die Stadträtin. Dabei achte man sogar darauf, dass es sich auch genetisch um jene Bäume handle, die in der Region heimisch sind – und nicht etwa um beispielsweise süddeutsche Eichen.

Reste des Flakturms

Die Trümmer des Flakturms bilden den Untergrund des Bunkerbergs im Friedrichshain Foto: B. Schulz

So soll der Park, der auch bei Hundehaltern und Joggern sehr beliebt ist, vermehrt Rückzugsräume für heimische Insekten, darunter auch Schmetterlinge, und Vögel bieten: Im Park leben unter anderem Käuze und – unüberhörbar – Spechte.

Für die menschlichen Nutzer werden die Umbauten mit einigen Einschränkungen verbunden sein: Einige Strecken würden dafür gesperrt, wenn auch teilweise nur tageweise, sagt Herrmann. Entlang der Wege soll für etwa fünf Jahre ein Wildschutzzaun aufgestellt werden, damit sich die neue Vegetation geschützt etablieren kann – immerhin sollen sage und schreibe insgesamt 44.000 junge Bäume und Sträucher gepflanzt werden.

Am Ende der Arbeiten werden Spaziergänger jeglicher Geschwindigkeit mit einer schöneren Aussicht belohnt. Vom Gipfel des großen Bunkerbergs soll man dann zum Beispiel wieder Richtung Charité und dem Tiergarten schauen können – ein Ausblick, der derzeit nur im Winter funktioniert. Ansonsten wird er durch die dichten alten Bäume versperrt.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.