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Geschlechtergerechte SpracheGenderstars in Lichtenberg

Die SPD im Bezirksparlament fordert, dass künftig alle Anträge in geschlechtergerechter Sprache verfasst sind. Ein Affront gegen die AfD?

Nur eine Möglichkeit für geschlechtergerechte Sprache: das * Foto: dpa

Mal Erfreuliches aus dem nahen Osten, genauer gesagt aus Lichtenberg: Dort sollen künftig alle Anträge in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) in geschlechtergerechter Sprache geschrieben sein.

Ein entsprechender Antrag wurde von der SPD-Fraktion gestellt. Wir vermuten, in Gedenken an jene Feministin, die fast Bürgermeisterin des Bezirks geworden wäre. Die Frauenpolitikerin Evrim Sommer (Linke) war im November unmittelbar vor ihrer geplanten Wahl von der eigenen Partei erledigt worden: Sie hatte missverständliche Angaben zu ihrer Hochschulausbildung gemacht. Sommer hat übrigens Genderforschung studiert.

Nun ja. Zurück zum Wesentlichen: Würde der SPD-Antrag angenommen, wäre der Ostbezirk weiter als selbst Friedrichshain-Kreuzberg, wo der „Genderstar“ * zwar in der BVV-Geschäftsordnung festgeschrieben ist, aber nur für Papiere, die herausgehen. Ob auch Anträge gegendert werden, darf sich jede Fraktion selbst überlegen.

Einige meiner ausgefuchsten Redaktionskolleg*innen glauben, dass es sich bei dem Antrag um eine politische Finte handelt, mit der die AfD-Fraktion provoziert werden soll: Die Rechten könnten und wollten nämlich nicht gendern, so die Kolleg*innen, das ginge ihnen sozusagen gegen den Strich.

Ich glaube das nicht. Denn auch die Rechten anerkennen ja traditionell die Verschiedenheit der Geschlechter – allerdings ebenfalls traditionell mit anders definierten Rollen.

Hätte man dem etwas entgegensetzen wollen, wäre eine kurdischstämmige feministische Bürgermeisterin sicher ein besserer Genderstar gewesen als ein Sternchen im Text.

Nun ja. Durchgekommen ist der Antrag bisher nicht.

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