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Georgische VerschwörungstheorienUS-Falken als Kriegszündler

Haben US-Falken Georgiens Präsidenten zum Waffengang gegen Russland ermuntert? Bislang nur eine Verschwörungstheorie, aber einige Indizien sprechen dafür.

Wie kam Präsident Saakaschwili darauf, einen aussichtslosen Krieg zu beginnen? Bild: dpa

Die Welt ist voller Verschwörungstheorien, und eine ist obskurer als die andere. Zur Verschwörungstheorie gehört meist auch eine spezifische Art von informellem "Medium". Schließlich wird sie als eine Art geheimer Wahrheit dargestellt, die vom offiziellen Meinungsdiktat unterdrückt wird. Früher kursierte sie gerne auf simpel hektographierten Flugschriften.

Die neuste Verschwörungstheorie zieht seit einigen Wochen ihre Kreise und hat schon einen prominenten Anhänger gefunden. Er habe den Verdacht, sagte Russlands Präsident Wladimir Putin, dass jemand in den USA den Georgienkrieg vom Zaun gebrochen habe, "um einem der Kandidaten im Kampf um das Amt des US-Präsidenten einen Vorteil zu verschaffen". Der Georgien-Krieg als feine Intrige, damit sich der republikanische Kandidat John McCain mit Hilfe einer kleinen Weltkrise als kriegsgestählter Oberbefehlshaber in spe präsentieren kann? Klingt gewagt. Aber die These gewinnt an Fahrt - auch, weil es heute mit dem Internet ein Medium gibt, das Gegenmedium und Leitmedium zugleich ist.

Das schönste an solchen Verschwörungstheorien ist, dass sie im Einzelfall sogar stimmen können. In diesem Fall liegt das durchaus im Bereich des Möglichen.

Zu den Fakten: Georgiens Präsident Micheil Saakaschwili hat, auch wenn er sich jetzt als unschuldiges Opfer präsentiert, die abtrünnige Provinz Südossetien überraschend angreifen lassen, und damit auch die dort stationierten russischen Truppen. Gewiss, Russland hatte davor imperialen Druck ausgeübt und provoziert. Aber seit dem Abschluss eines Waffenstillstandes 1992 und der Stationierung von Friedenstruppen in der umstrittenen Provinz ist Russland mit einem offiziellen Mandat im Südossetien, die OSZE hat Beobachter im Land. Ein Angriff auf diese Truppen, wie ihn Sakaschwili befehligte, ist und bleibt - unabhängig von den Umständen - ein völkerrechtswidriger Angriff. Schon von daher stellt sich die Frage: Wieso beschließt der Präsident eines kleinen, militärisch hoffnungslos unterlegenen Landes, die Armee einer waffenstrotzenden Großmacht anzugreifen? Darauf gibt es zwei Antworten. Entweder er ist ein Idiot. Oder er fühlt sich von einer anderen großen Macht ermutigt.

Saakaschwili hat an der Columbia-Universität studiert und verfügt in den USA über gute Verbindungen. Zu seinen engsten Verbündeten in Washington zählen neokonservative Außenpolitiker, die enge Mitarbeiter von US-Vizepräsident Dick Cheney sind und jetzt eine führende Rolle im Wahlkampfteam John McCains spielen. Einer von Cheneys erfahrensten Beratern, Joseph R. Wood, war in Tiflis, kurz bevor die georgische Armee losschlug. Sogar der deutsche Spiegel mutmaßt deshalb, Cheney habe in Georgien "gezündelt, um dem republikanischen Kandidaten für das Amt des Präsidenten einen Gefallen zu tun".

Eine der fragwürdigsten Figuren in dem Drama ist der Washingtoner Lobbyist Randy Scheuermann, ein Außenpolitik-Experte, der zum engsten Beraterteam um John McCain gehört. Davor vertrat er mit seiner Lobby-Firma ganz offiziell Georgien und antichambrierte bei Senatoren und im Außenministerium - davon 49 Male allein bei seinem späteren Chef John McCain -, um im Auftrag seines Freundes Saakaschwili für die Aufnahme Georgiens in die Nato zu werben, wofür er knapp eine Million Dollar Honorar erhielt. Erst als er offiziell ins McCain-Team einstieg, ließ er seine Arbeit für die georgische Regierung ruhen. Allerdings: Letzte Tranchen des Honorars gingen erst vor ein paar Wochen ein.

Scheunemann ist nicht nur ein Politik-Geschäftsmann, bei dem allein schon die Auftragslage den unschönen Eindruck einer Interessenskollission aufdrängt. Er ist auch seit langem eine bekannte Figur im Kreis der neokonservativen Interventions-Politiker. Als Direktor des "Projekts for a New American Century" spielte er eine zentrale Rolle, die Neokon-Politik der Neunzigerjahre zu formulieren. Zudem saß er dem "Comittee for the Liberation of Iraq" vor, das die Propagandatrommel für den Einmarsch im Irak rührte. "Der Georgienkrieg - ein neokonservatives Wahlkomplott?" fragte deshalb das traditionsreiche linke US-Wochenblatt "The Nation". Auch das "Time"-Magazine stellt fest: "Die Frage, wieso Georgien einen derart selbstmörderischen Krieg vom Zaun brach, ist unbeantwortet". Es gibt aber zu bedenken: "die besondere Rolle der USA droht doch etwas übertrieben zu werden."

Fakt ist: Georgien, das auch ein erhebliches Truppenkontingent im Irak stellt, hat sich in den vergangenen Jahren praktisch zum Satellitenstaat der USA entwickelt. Dass Georgien einen Krieg gegen Russland beginnt, ohne sich zumindest den Goodwill aus Washington einzuholen, ist schwer vorstellbar. 130 militärische US-"Ausbilder" sollen sich zum Zeitpunkt des Kriegsausbruchs in Georgien afgehalten haben. Laut russischen Quellen hätten die USA sogar 800 georgische Soldaten extra aus dem Irak eingeflogen, weil Georgien mangels Transportmitteln dazu nicht in der Lage war.

Liegt hier also ein Komplott vor? Das ist auch eine Frage der Perspektive. Denn selbst wenn die neokonservative Kamarilla um McCain und Cheney die Georgier angestachelt haben sollte, so ist damit noch nicht geklärt: Haben sie das aus zynischem Machtkalkül getan? Oder, weil in der neokonservativen Politikperspektive Georgien ein heroischer Vorposten des "freien Westens" ist, den es offensiv zu verteidigen gilt - wenn nötig, auch mit dem Mittel der Vorwärtsverteidigung? Russland hingegen stellt in diesen Augen eine "Neodespotie" dar, die man angesichts der neuen "Rivalität der großen Mächte" zurückdrängen müsse, so der Neocon-Chefdenker und McCain-Beraters Robert Kagen.

Dass Saakaschwili aus Washington schon vor seinem Waffengang an sehr viel Zuspruch erhalten hat, ist unbestritten. Aber wie deutlich waren die Signale? Haben sie ihn zu seinem Va-Banque-Spiel ermuntert? Oder hat er da vielleicht nur etwas falsch verstanden?

Womöglich ist diese Frage falsch gestellt. Schließlich versteht man sich zwischen Tiflis und Washington, weil man in wesentlichen Punkten ohnehin einer Meinung ist. Deshalb braucht man sich auch nicht zu "verschwören". Denn was aus der einen Blickrichtung nach einer "Verschwörung" aussieht, ist aus der anderen Perspektive die wechselseitige Solidarität wehrtüchtiger Männer, die finden, dass man "die Freiheit" mit allen Mitteln gegen die Despotie verteidigen müsse. Das machen sie nicht im Verborgenen - alleine deshalb, weil sie es für ehrenhaft halten. Im Verborgenen bleiben höchstens die Geldflüsse - und selbst die nicht immer.

Auch wenn man von dem raunenden "x kennt y kennt z" und der Klandestinitäts-Faszination der Verschwörungstheoretiker nichts hält, so gilt seit Watergate oder der Versenkung der "Rainbow Warrier" durch den französischen Geheimdienst: Verschwörungstheorien gelten nur solange als solche, bis sie bewiesen sind.

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32 Kommentare

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  • PM
    Pas Materski

    Noch mal zu Anfangsfrage;

    ist es das es ist?

    Mccain war (zumindest) in so einer art Klub von Leuten die sehr rechtsaussen angesiedelt sind und einen Pool von teilweise militanten Rechten Kriegstreibern und Lobbyisten bevölkert ist.

    Ihren Einfluss haben sie in Mittelamerika und Südamerika ausgespielt. Sie haben dabei auf Verschieden Ebenen die Fäden gezogen.

    Daher die Frage ,ist das alles schon wieder zufall?

    Es gibt einen schönen kurzen ausschnitt aus der 3. Debatte wo J.Mccain spricht, und ich glaube er hat vorher schon als Beispiel Kolumbien völlig aus der Luft gegriffen.

    In anbetracht dieser Tatsache, des Faktes das er mit Keating 5 schon in Immobilen verwickelt war, der Tatsache das er Daily-basis mit Saakaschvili telefonierte, dass () er slebst in Kolumbien war als Betancourts befreiung anstand, Gordon Liddy nicht vergessen.

    Dieses Vid bitte anschauen:

    John McCain calls JFK's assassination an "intervention"

    http://www.youtube.com/watch?v=DBAsHTSbkXs&feature=bzb302

     

    Danke, ich weiss/ wort / schrift 4+

  • U
    Udo

    Was sind die Antworten auf folgende Fragen:

    - wer hat in ehem. Jugoslavien mit radioaktiver Munition bombardiert?

    - wer darf in ehem. Jugoslavien frieden stiften?

    - wer hat Irak angegriffen?

    - wer hat beim Angriff auf Irak indirekt geholfen?

    - wer hat Afganistan angegriffen?

    - wer darf in Afganistan den friedensdienst Leisten?

    - für welchen Staat hat Georgien militärisch in Afganistan zusammen gearbeitet?

    - wer will NATO-Beitritt von Geogien?

     

    Verschwörungstheorie? Strategie?

  • G
    Gabi

    Hallo @Fritz,

     

    Sie haben von Minderwertigkeit, Dummbatzen und Idioten geschrieben, die die Opfer zu Tätern machen wollten und nichts begreifen würden.

     

    Allerdings sind die Opfer tot, die Angehörigen leiden und es gibt auch noch Opfer, die langsam sterben müssen, weil sie zu viel von diesem Staub eingeatmet haben.

    Die Angehörigen der Opfer haben eine Untersuchung der Ereignisse des 9/11 gefordert; leider wurden diese nur halbherzig durchgeführt. Desweiteren sind einige von diesen Angehörigen sogar nach Europa gekommen, um Aufklärung über den gewaltsamen Tod ihrer Verwandten, Freunde, Ehepartner, etc. zu erlangen.

    Ich glaube hier geht es nicht um Nationalitäten, hier geht es diesmal wirklich um Menschenrechte. Und hier geht es auch um das verspielte Vertrauen von Politik und Wirtschaft den Bürgern gegenüber.

     

    Das kann durch Beleidigungen wie Dummbatzen, Idioten oder Minderwertigkeitsunterstellungen nicht unter den Teppich gekehrt werden.

  • A
    anke

    Kleines Gedankenexperiment: Jemand behauptet von sich, er wäre als einziger Mensch auf diesem Planeten dazu berufen, überall, jederzeit und unnachgiebig die Führung ausüben über jeden, der sich voll und ganz dem Ideal der Freiheit verschrieben hat. Was müsste die Welt von einem, auf den diese Beschreibung passt, denken, wenn einer von dessen Geführten (der nach eigenen Aussagen ebenfalls nichts als den Schutz der Freiheit im Schilde führt) plötzlich Dinge tut, die mit der landläufigen Vorstellung von Freiheit nicht zu vereinbaren sind - Menschen töten zum Beispiel? Sie müsste denken, dass der Führer (A) entweder ziemlich schlecht führt oder (B) etwas bezweckt mit seinem Tun. Im Falle A ist der Führer als Versager überführt. Er gehört also im Namen der Freiheit umgehend abgelöst. Im Falle (B) kann die Welt © an ihrem Berufenheits-Glauben festhalten (Motto: Ich verstehe es zwar nicht, aber es wird schon richtig sein) oder (D) ins Grübeln kommen. Und nun eine Frage: Müsste denn nicht, wer A sagt, eine Verschwörung anzetteln? Und müsste nicht wer mit D grübelt, eine Theorie aufstellen?

     

    "Die Zielsetzung einer Verschwörung beruht [...] nicht immer auf niederen Motiven, sie basiert jedoch in jedem Falle auf Täuschung", behauptet das Lexikon. Und ich behaupte, das stimmt.

  • DS
    doris schlenker

    Herr Misik hat völlig recht.

    "CRISIS IN THE CAUCASUS. WHAT WERE THEY SMOKING IN THE WHITE HOUSE?" von Eric Margolis beschreibt ähnliche Vermutungen.

    http://www.ericmargolis.com/archives/2008/08/crisis_in_the_c.php

  • V
    vic

    Ich hege keine Zweifel, dass die USA dafür gesorgt haben Saakaschwili ein wenig "aufzubauen".

    Militärisch tun sie das seit langem. Und nun haben sie´s geschafft, dass der kleine Gernegroß den großen Nachbarn herausfordert.

    Russland in den Hintern zu zwicken hat US schon immer gefallen.

    Aktuell sind die Herrschaften übrigends in Bolivien zugange, wo sie die Oligarchen-Opposition "Gambas" von Herzen unterstützen.

  • V
    Volker

    Der Autor erläutert die kriegstreiberische Zusammenarbeit zwischen den USA und Georgien, meint aber, sich von seinen eigenen Erkenntnissen distanzieren zu müssen, um nicht mit "Verschwörungstheoretikern" in einen Topf geworfen zu werden. Freiwillige Selbstzensur: alles, was nicht zum vorgefertigten Bild vom "bösen Russen" oder "bedrohlichen Chinesen" passt, wird konsequent ausgeblendet. Armselig!

  • HM
    helga Müller

    Aufgrund der vielen Lügen der USA bin ich sicher, daß der Autor mit seinen Vermutungen recht hat.

    Völkerrecht brachen in den letzten 15 Jahren die USA,die NATO und auch die EU.

    Unsere sogenannten Menschenrechtler haben nicht aufgeschrien, als 2000 Osseten von georgischer Seite ermordet worden sind. Warum nicht?

    Vielleicht dienen sie nur den Geheimdiensten der USA und schreien nur auf, wenn amerikanische Einflußnahme nicht hingenommen wird?

    Ich weigere mich bis zum Schluß, Rußland zu beschuldigen, weil ich diesem Lande geographisch und kulturell näher stehe als jemals den neoloberalen Räubern des Westens.Ich vertraue diesem Lande .

    Lesen Sie das Buch der norwegischen Politikerin v Janne Matlary VERUNTREUTE MENSCHENRECHTE- .

  • F
    Fritz

    Schuld sind immer die USA. Immer.

     

    Nur die zum Erreichen dieses Minderwertigkeits-und-Dummbatz-Dogmas zu bewerkstelligende Argumentationsarbeit variiert von Fall zu Fall. So müssen sich die Idioten schon sehr, sehr weit aus dem Fenster lehnen, um bspw. 9/11 dessen Opfern in die Schuhe zu schieben. Bei einer KurzschlussREAKTION der Führung eines mit den USA befreundeten Landes fällt das natürlich leichter.

     

    In der europäischen und natürlich v.a. in der deutschen Öffentlichkeit gilt in bewährter Untertanen- und Appeasement-Mentalität: Wenn Russland als mächtiges und gefährliches Land nicht will, dass Georgien in die EU und die Nato aufgenommen wird, dann hat sich Georgien (und die Nato und die EU) eben danach und nicht etwa nach dem in demokratischen Wahlen festgestellten Willen der (überwältigenden) Mehrheit der Georgischen Bevölkerung zu richten. So denkt er, der vom Rückgrat befreite deutsche/europäische Kleingeist.

     

    Welches Interesse sollten denn die USA haben, den vielen - tw. selbst eingebrockten - Krisen auf der Welt eine weitere, ernste hinzuzufügen? Wahlkampfhilfe für McCain?!? Das kann doch niemand ernsthaft glauben, der zwischen den Ohren halbwegs funktionstüchtig ist!

  • JK
    Jan Kaminski

    Ich glaube das ist der erste Artikel in der Taz der voll und ganz meine Zustimmung findet. Mich hat es eh gewundert wie sehr sich die Linke von den USA hinters Licht führen lässt. Natürlich wurde vorher zumindestens nachgefragt.

  • G
    Gabi

    Eines kann ich absolut nicht begreifen: Man hat uns in der Schule gerade wegen unserer Geschichte gelehrt, dass wir genauer hinschauen sollten.

    Noch heute wird über den Reichstagsbrand diskutiert usw.

    Wir wissen durch unsere Geschichte, was einseitige Berichterstattung anrichten kann, ohne dass ich jetzt irgendetwas der Geschehnisse vergleichen möchte.

    Aber es kann doch nicht sein, dass wir als "Verschwörungstheoretiker" abgetan werden, wenn wir einfach misstrauischer geworden sind.

  • G
    Gabi

    "Verschwörungstheorie"! Ein gutes Wort, um Menschen zu verunsichern.

    Allerdings, wenn man sich mal die Geschichte etwas anschaut und auf Begriffe wie "Operation Gladio", USS-Liberty, Tonkin-Affäre,....stößt, dann werden Blockaden im Gehirn gelockert.

    Auch wenn man sich Vorgänge ansieht, die den Schah von Persien an die Macht geführt haben oder diverse "Amtseinführungen" in Indonesien oder Südamerika, dann wäre man sicherlich naiv, alles zu glauben, was man uns glauben will.

     

    Ja, die Welt in der wir zu leben glaubten, scheint wirklich eine "Matrix" zu sein.

    Und wenn man sich die USA ansieht, dann kann man sich vorstellen, dass Armut sehr nützlich sein kann, wenn es um potientelle Soldaten geht.

    Kürzlich habe ich den Film "Fahrenheit 9/11" im Fernsehen gesehen......!!!!!

  • J
    Jaja

    Es ist unglaublich, wie unkritisch die meisten TAZ-Leser mit der Wiege der Demokratie (USA) umgehen. Fast reflex- und gebetsmühlenartig werden die alten Vorurtele gegen Russland warm gehalten, aber die heilige Kuh, die für seit ein paar Jahren für mehrere Hunderttausende von Opfern verantwortlich ist, geniesset nach wie vor "demokratische Immunität". Herzliche Grüße an das linke intellektuelle Publikum!

  • G
    genervt

    Börsencrash, Ölpreis, elfter September- immer wird nach der "wahren" Wahrheit gesucht und dann wird ein Schuldiger gefunden: Der Mossad, die CIA... (Die Rosenkreuzer?) So geht das schon seit Jahrhunderten. Wieso zuckt die taz nicht schon beim Wort "Verschwörungstheorie" zurück? Das sind komplexe Gebilde mit einer einfachen Antwort... Und die Antwort ist NIE einfach. Also: Saakaschvili IST ein Idiot, Georgien ist korrupt, Sicher gibt es US-Spezialisten, die rücksichtslose Machtpolitik betreiben und ganz sicher ist Putin ein paranoider Imperialist. Aber SO einfach ist das auch nicht..... Bitte, TAZ, laßt diese klammheimliche Freude weg, wenn wieder eine neue Anti-USA- Sau durchs Dorf getrieben wird.

  • T
    Tim

    Bisher frage ich mich, warum hat Saakaschvili überhaupt Südossetien angegriffen. Was hat ihn dazu veranlaßt ? Er wußte genau, dass er militärisch nicht gegen Russland bestehen konnte. Daher glaube ich auch, dass er hierzu von westlichen Militärs/Politikern aus der rechten Ecke ermuntert wurde. Das paßt auch sehr gut, in das aussenpolitische Kalkül der USA. Die Republikaner brauchen zum Machterhalt und zur Gesellschaftsmehrheit einen "äußeren" Feind. Hierdurch wird Unsicherheit und Ängste der Bevölkerungen mobilisiert, die den Republikanern den Wahlsieg bringen und zu einer Militarisierung der Bevölkerung in den USA beitragen.

    Gestern noch hat McCaien eine Hochschulleitung aufgefordert, dass dort Werbung für das US-amerikanische Militär auf dem Campus erlaubt werden sollte. Das fehlte noch, dass jetzt Soldaten und Rekrutierer in die Hochschulsääle kommen und dort in Militäruniform für die Armee Werbung betreiben.

     

    Daher warum hat Georgiens Präsident überhaupt Südossetien angegriffen und warum gerade jetzt ? Darüber schreibt die Presse viel zu wenig.

     

    Die europäischen Diplomaten lassen sich hier anscheinend "sehr schön vorführen", indem so eine Entfremdung der EU zu Russland erreicht werden sollte.

     

    Unter Gerhard Schröder hatte Deutschland sehr gute Kontakte zu Russland und das Verhältnis war freundschaftlich und ebenso gut war das Verhältnis unter Gorbatschow. Daher wir sollten weiter die Freundschaft zu Russland aufrecht erhalten und nicht einfach nach Georgien in einen Konflikt reinrennen, den der georgische Präsident mutwillig angeheizt hat. Angela Merkel wird hier auch ein wenig von den "Falken" durch den Georgien-Konflikt benutzt, um die EU von Russland wegzuführen.

  • SS
    S. Steffens

    Guten Morgen, liebe taz Redaktion. Scham über die eigene Berichterstattung der letzten Wochen darf man als Auslöser für Ihren vorsichtig beginnenden Meinungswandel wohl nicht vermuten.

  • B
    baiki

    Vorerst: solche Gerüchte kursieren tatsächlich in Georgien. Aber es ist doch wie immer bei Verschwörungstheorien, die bei komplexen Tatbeständen auftauchen: Intuitiv könnte einiges davon wahr sein. Andererseits kann man imnmer viel dazudichten, wenn man nichts Genaues weiß. Es muss aber schon nachvollziehbar erklärt werden, warum insbesondere diese Aktion mit ihren fatalen Folgen in der "Einflusszone" Georgien den USA Nutzen bringen soll.

    Dass es hier allein um Wahlkampf oder um eine gezielte Provokation Russlands geht, ist ein schwer vorstellbarer Gedanke: Wieso sollte man über Jahre Milliarden an Aufbau- und Aufrüstungshilfe in einen Staat stecken, damit der dann endgültig ein Fünftel seines Territoriums verliert, ein NATO-Beitritt erheblich erschwert wird und abgesehen davon, dass die Russen viele Waffensysteme zerstört oder eingeheimst haben.

    Die Welt mag zynisch sein, aber wenn man anfängt, so etwas leichtfertig in Betracht zu ziehen, kann man wirklich überall zu solchen Gedanken setzen.

     

    NOch eine Anmerkung: "Russland hatte davor imperialen Druck ausgeübt und provoziert." Trotz des unverantwortlichen und politisch hochgradig dummen Einmarschs Saakaschwilis sollte dieser Punkt doch mehr Beachtung verdienen. Wie kann es denn sein, dass Russland zugleich Friedenstruppen in einer Region stellt, in der es selbst Konflikte heraufköchelt? Das ist inakzeptabel.

  • M
    michaelbolz

    Wieso so vorsichtig? Ich finde es beinahe unnötig in diesem Falle noch von Verschwörungstheorie zu sprechen. Wie Herr Mies schreibt, oder Herr Mueller, oder wer sich einmal die Mühe macht die Faktenanalysen und Erörterungen eines Noam Chomsky zu studieren, erkennt in dem Koflikt nicht weiteres als einen weiteren Schritt in Richtung (vgl. Pakistan):

    "Hey Bush, was werden wir heute Abend machen?" "Dasselbe wie jeden Tag, Tony: Wir werden versuchen die Weltherrschaft an uns zu reißen!"

    Der globale Kapitalismus funktioniert so störungsfrei wie ihn sich die Amerikaner und offensichtlich auch wir uns wünschen nur in einer homogenisierten Welt, alles andere wird dadurch zwangsläufig zum Feind.

  • T
    Taljunge

    Die einzige Verschwörung um die es hier geht ist die Verschwörung der neokonservativen Teufelsanbeter um Bush/Cheney gegen alle in der Welt, die nicht deren Marionetten (Merkel, Sackarschwilli & Co) sind oder sein wollen. Wo bleibt eigentlich die Empörung des Westens gegen die Militäraktionen des US-Regimes im souveränen Staat Pakistan? Ach ja, unsere amerikanischen Freunde dürfen alles machen, ist ja für die Freiheit *KOTZ*

  • PB
    Peter Basil Awramenko

    Noam Chomsky berichtete am 11. September 2008 (http://www.counterpunch.org/chomsky09112008.html): “The training [geogischer Sondereinheiten] was in part carried out by former US special forces recruited by private military contractors, including MPRI, which, as the [Financial Times vom 5. September 2008] notes, ‘was hired by the Pentagon in 1995 to train the Croatian military prior to their invasion of the ethnically-Serbian Krajina region, which led to the displacement of 200,000 refugees and was one of the worst incidents of ethnic cleansing in the Balkan wars.’”

     

    Ich denke schon, daß Chomsky uns auf die richtige Spur führt.

     

    Ehe Putin sich zu den wahlpolitischen Motiven Washingtons äußerte, wußten amerikanische innenpolitische Beobachter zu berichten, daß die »Krise« um Georgien zwangsläufig die Debatte der Präsidentschaftsanwärter von innen- auf außenpolitischen Themen lenke, die laut vorliegenden Meinungsumfragen hauptsächlich McCain behilflich wäre. Dem »amerikanischen Helden« McCain wird in bezug auf die Außen- und Sicherheitspolitik generell mehr vertrauen entgegengebracht, während Obamas Betonung auf Dialog und Rapprochement gelten vielen Amerikanern als blauäugig—wenn ja nicht äußerst gefährlich.

     

    Übrigens, das Problem, daß Washington mit Putin hat ist die Tatsache, daß er—im Gegensatz zu Bush und McCain—nicht auf den Kopf gefallen ist.

  • K
    Katev

    Beim 11.September weisen auch eine Unmenge Indizien auf einen mörderischen Komplott seitens des Militärisch-Industriellen Komplexes. Aber das ist für viele eine viel zu krasse Vorstellung, darum werden solche Indizien gar nicht oder nur verkürzt angesprochen bzw. billig wegerklärt. Dass man im Falle Georgien überhaupt bereit ist, solche Dinge zu denken, zeugt immerhin von einem Fortschritt. Natürlich muss aber noch das abschreckende Wort "Verschwörungstheorie" vorangestellt werden. Doch das ist ein Element der Entwicklung.

  • T
    Torsten

    Das Heraufbeschwören eines Konfliktes zum eigenen Vorteil können die Russen ähnlich gut wie die Amerikaner. Ich erinnere nur an die beiden Tschetschenien-Kriege, die damals von den Russen interessanterweise mit derselben Wortwahl begründet wurden, wie der jetzige Krieg gegen Georgien (Kampf gegen Barbaren, Verbrecher und Völkermörder).

     

    Die Amerikaner mögen viel Dreck am Stecken haben, keine Frage. Aber bei der Eskalation des Georgien-Konflikt ist es diesmal weitaus wahrscheinlicher, daß im Hintergrund Moskau die Fäden gezogen hat.

     

    Schliesslich ist Russland der wahre Profiteur dieses Krieges: Georgien für dessen NATO/EU-Kurs abgestraft und damit ein mächtiges Signal an Staaten wie die Ukraine und Moldawien gesendet, zusätzlich Abchasien und Südossetien heim ins Reich geholt und nebenbei noch die Amerikaner blamiert, die unfähig waren, einen Verbündeten zu schützen.

    Und last but not least: der eigenen russischen Bevölkerung gezeigt, daß mit Russland wieder als Weltmacht zu rechnen ist.

  • PM
    Pas Materski

    Wieso sind die amis denn da? Saakaschvili hat doch fernsehsender stürmen lassen und demonstranten gegängelt. In deren Augen müsste er doch ein böser sein.

    Russland hat schon vor Jahren gegen Georgier in ihrem Land gehetzt. Und das ist angesichts dortiger Gleichschaltung schwer zu leugnen.

    Die Tatsache, dass russisches Militär hin und wieder mit zukünftigen und derzeitigen NAto-Ländern Übungen abhält, was auf jeweiliger Ebene auch kommuniziert wird, fällt mir dazu nur ein, das es sich hier um eine Art Ersatz- komunikation handelt, da die Amis aktuelle globale Diskurse nicht verstehen und nicht erkennen wollen.

    Derartige populistische Aktionen wurden oft prophezeit, und selten wahr.

    Aber warscheinlich spielen noch mehr Aspekte eine Rolle, gewinnen oder verlieren ist dabei das kleinste problem.

  • AH
    Alexander Happ

    Als Erstes hörte ich das vom guten alten Herrn Egon Bahr, der in Anwesenheit des amerikanischen und russischen Botschafters in Deutschland - in der ersten Sendung ANNE WILL nach der Sommerpause - nicht anders konnte als den Amerikanern zu unterstellen, sie hätten entweder keinen ausreichenden Einfluss auf Saakashwili, um zu verhindern, dass er Dummheiten mache, oder aber, da man eben doch Einfluss habe, seien die Dummheiten bewusst von Amerika gesteuert... Der Flunsch des amerikanischen Botschafters war zu deutlich....

    ABER: sollte Georgien gesteuert worden sein, so nicht mit dem Segen von Bush und Rice, denn dann wären die USA auf die Antwort der Russen vorbereiteter gewesen und hätten die Provokation dankbar angenommen. Die Administration nutzte die mögliche Steilvorlage nicht - sie blieb äusserst ruhig.

  • K
    Kasimir

    Ich bitte um Nachsicht, ich bin in solchen Dingen sehr blauäugig. Aber, wenn McCain der Präsidentschaftskandidat ist, dem diese Aktion Nutzen hätte bringen sollen, zu welchem Grad und in wlcher Form hatte er denn dann einen Nutzen daraus?

     

    Wie lauteten seine Kommentare, Vorschläge, Drohungen oder was auch immer zu diesem Thema? Hat er als starker Mann dagestanden? Da zurzeit noch Georgie Porgie der regierende Präsident ist, war er doch derjenige, der sich zu Wort gemeldet hat, oder?

     

    Aus Russland ist ja dann auch schon so manch miese Verschwörungstheorie gekommen, die nicht nur weder Hand und Fuß haben, sondern noch nicht einmal Arme und Beine an denen Hände und Füße dran sein könnten.

  • M
    mueller

    @ Markus: laut der Monde Diplomatique (Titelseit, heute, aber auch hier erschienen...), plant die USA schon seit 1992 sich in der Kaukasusregion breitzumachen. Und da kann ich mich Ullrich F.J. Mies nur anschließen und behaupten, dass hier nur die Agenda "Russland am Boden halten" abgearbeitet wird. Das hat auch nichts mit einer "Verschwörungstheorie zu tun, sondern ehr mit einer Schublade mit diversen Planspielen, wie man die Weltherrschaft erlangt, um so die eigenen Interessensgrundlagen zu festigen. (Welche dann nach Lust, Laune & Kalkül der jeweiligen US-Machthaber zu Rate gezogen werden.) Leider zeigt die Taz nur ein Mal wieder, dass ein schlecht recherchierter Artikel, eben nur so viel Wert ist, wie eine Verschwörungstheorie.

  • H
    Hauke

    Ganz so abwägig scheint mir die Theorie einer Ermunterung oder zugesagten Unterstützung durch US-Kreise durchaus nicht zu sein. Sicherlich werden sie (die US-Sympathisanten) nicht damit gerechnet haben, das Georgien gewinnt. Eher scheinen sie wohl eine Niederlage in Kauf genommen zu haben, um Rußland wieder die Rolle des Bösen zuweisen zu können und um Georgien und andere Länder in der Umgebung schneller unter die militärische Obhut der USA bzw. deren Anhängsel die Nato bringen zu können. Das dürfte schon eher der Wahrheit entsprechen.

     

    @ Kurz: Natürlich hätte Rußland nicht eingreifen brauchen. Über solche »kleinen Unannehmlichkeiten«, wie z.B. den Beschuß der eigener Soldaten durch die Georgier mit Streubomben hätten sie sicherlich auch großzügig hinwegsehen können...

     

    Aber eine bessere Lösung ist ja in Sicht. Jetzt kann Georgien möglichst schnell militärisch aufgerüstet werden, um es vor dem sogenannten »Agressor« Rußland zu schützen. Wenn es dann auch endlich in der Nato ist, kann es auch einen neuen Anlauf zur Zurückholung seiner abtrünnigen Provinzen unternehmen. Wenn sich Rußland dann wieder einmischen sollte, liegt ja ein Bündnisfall vor. Dann dürfen auch wir Deutschen endlich wieder in den Osten. Schließlich haben wir ja auch die meisten militärischen Erfahrungen mit Rußland, auch wenn das schon einige Jahrzehnte zurückliegt. Die Franzosen zwar auch, aber das liegt bei denen ja noch länger zurück. Bei der Gelegenheit können auch gleich noch die Energielieferungen nach Deutschland gegen angeblich beabsichtigte Unterbrechungen gesichert werden... Beweise dafür werden die USA schon dafür finden, schließlich haben sie genug Erfahrung im Finden aus dem Irak-Konflikt. Aufregende Zeiten kommen auf uns zu. Endlich mal wieder was los in der Weltgeschichte !

     

    PS: Um Mißverständnisse zu vermeiden - der letzte Absatz ist als Satire gemeint, auch wenn sie (leider) real werden sollte...

  • W
    Wayne

    Genau. Meine Grossmutter ist wahrscheinlich über 7 Grade mit Dick Cheneys Enkel verwandt. Ist sie möglicherweise die Drahtzieherin? Sie hat während dem kalten krieg die russen auch nicht so gemocht!

     

    ne ernst: ganz tolle verschwörungstheorie. aber ihr fehlt etwas wichtiges. Sie baut darauf auf, dass cheney und co solche sachen machen würden weil sie böse sind. nun, das ist wahrscheinlich quatsch. es bräuchte für einen krieg eines verbündeten kleinstaates gegen die russen doch zumindest einen kleinen vernünftigen strategischen oder sonstwie nutzen, den die amis draus ziehen könnten, sonst machts nicht mal cheney. und der ist nirgends. im gegenteil

    - die an georgien gelieferten waffen sind futsch

    - die pipeline durch georgien, die einzige vom kasp. meer in den westen ohne über russland zu gehen wird durch einen krieg mit russland gefährdet

    - der westen steht etwas blöd da, weil er nur falsch reagieren kann.

  • B
    Bolte

    @ Markus Kurz:

     

    Um Ihre einseitigen Kenntnisse zu erweitern, empfehle ich Ihnen die Lektüre:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Kaukasus-Konflikt_2008

     

    Die georgische Offensive auf Zchinwali am 08.08.08, der Ihnen wegen dem Beginn der Olympiade entgangen sein könnte, forderte 1400 Todesopfer. George W. Bush stand mit sichtlich zufriedenem Grinsen auf der Tribüne. Well done..

  • UF
    Ullrich F.J. Mies

    Es ist keinesfalls nötig, irgendeine "Verschwörungstheorie" zu bemühen. Die neokonservativen Völkermörder und Kriegsverbrecher arbeiten lediglich Punkt für Punkt ihre Agenda ab. Den widerwärtigen Geistesmüll von "God's own Country" bis zum Export von "Democracy and Freedom" kann man in einschlägigen Papieren dieser Soziopathen nachlesen. Ziel ist, den Eurasischen Raum zu kontrollieren, Russland einzukreisen und den Ressourcennachschub zu sichern.

    Die organisierte Zerstörung von Ländern des nahen und mittleren Ostens, das Anrichten von Chaos, das "Abschreiten von Leichenformationen" sind integraler Bestandteil dieser verbrecherischen Strategie. Die Neocons sind die Eichmänner der Gegenwart.

    Diese zu jedem Verbrechen entschlossenen Irren hocken in der Spitze der US-Regierung. Im Schlepptau dieser Führungscrew der westlichen Wertegemeinschaft befindet sich auch die deutsche Regierung, das sollten wir nicht vergessen.

  • T
    tristan

    Wenn sich die TAZ nicht bald mal wieder einer ganz bestimmten Verschwörungstheorie annähert, befürchte ich ein peinliches Erwachen, vielleicht sehr bald schon.

     

    http://de.indymedia.org/2008/09/226837.shtml

  • MK
    Markus Kurz

    Nach Aussage des russischen Militärexperten Felgenhauer wurde die Entscheidung zum Georgienkrieg in Moskau im April getroffen. In den darauffolgenden Monaten hat Moskau umfassende Kriegsvorbereitungen getroffen, u.a. in Abchasien Eisenbahngleise für den Transport schweren Militärgeräts erneuert. August war der letztmögliche Zeitpunkt für einen großangelegten Krieg bevor die Kaukasuspässe zuschneien. Dem Krieg gingen wochenlange Provokationen voraus, u.a. Beschuß georgischer Dörfer von südossetischen Stellungen aus. Wieso haben die russischen "Friedenstruppen" diese und andere Provokationen nicht unterbunden, was ihre Aufgabe gewesen wäre? Rußland hätte auf jede Reaktion Georgiens, ob weich oder hart, reagiert. Wenn man wie Rußland monatelang einen Krieg vorbereitet, findet man immer einen Anlaß, ihn zu beginnen.

    Robert Scheunemann, John McCain oder Dick Cheney haben damit gar nix zu tun.