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Genscher an alle: Nein.

■ Möllemann wirbt für Johannes Rau

Bonn (AFP/taz) – Der frühere Außenminister Hans-Dietrich Genscher hat eine Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten endgültig abgelehnt. Vor dem FDP-Bundesvorstand erklärte der 66jährige gestern abend: „Ich habe es schon oft erklärt, aber ich will es noch einmal wiederholen: Ich stehe für das Amt des Bundespräsidenten unter keinen Umständen und zu keiner Zeit zur Verfügung.“

Enttäuscht über so deutliche Worte war vor allen FDP-Chef Klaus Kinkel, der Genscher trotz mehrfacher Absagen in das Schloß Bellevue drängen wollte. Die Trauer bei Jürgen Möllemann dagegen währte nicht lange. Der Vorsitzende des größten FDP-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen, bekräftigte, daß er nun in den Parteigremien für den SPD-Kandidaten Johannes Rau werben will.

Parteichef Kinkel dagegen lies offen, wen die Liberalen jetzt unterstützen wollen, auch stünden sie „absolut nicht unter Zeitdruck“. Die Liberalen würden sich „sehr genau überlegen“, wie sie sich in der Bundesversammlung verhielten. Ohne den Koalitionspartner direkt auf die Nominierung des sächsischen Justizministers Steffen Heitmann anzusprechen, sagte Kinkel: „Vielleicht ist so manches Vorpreschen nicht so ganz glücklich gewesen.“ Heitmann hatte wegen Äußerungen zum Maastricht- Vertrag und zur deutschen Nazi- Vergangenheit Kritik auch der Liberalen auf sich gezogen. nik

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