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■ Kaum zu glaubenGen-Enzyme in Spülmitteln

Bis zu 400 Tonnen gentechnisch hergestellte Enzyme werden jährlich in Abwaschmitteln für die Spülmaschine eingesetzt. Wie der Industrieverband Körperpflege und Waschmittel auf Anfrage des ÖKO-TEST-Magazins mitteilte, werden mindestens die Hälfte aller Enzyme in Spülmitteln gentechnisch hergestellt. Schon in naher Zukunft, so Edgar Endlein, Chemiker beim „Frosch“-Produzenten Werner & Mertz, könnten nur noch gentechnisch hergestellte Enzyme auf dem Markt sein.

Die Risiken seien größer als bei Gen-Enzymen in Waschmitteln, kommentiert Manuela Jäger, Expertin für Gentechnik beim Freiburger Öko-Institut. Nach dem Waschen von Textilien kommen mögliche Rückstände von Retorten-Enzymen zwar auch mit der Haut der Anwender in Berührung. Kleben solche Reste aber am Geschirr, könnten sie verschluckt werden und in den Verdauungstrakt gelangen.

Besonders riskant wäre es, wenn Erbsubstanz von manipulierten Produktionsorganismen in den Darm gelangte. Sie könnte dort von menschlichen Darmbakterien aufgenommen werden, und die Bakterien würden womöglich neue, für den menschlichen Stoffwechsel gefährliche, Eigenschaften ausbilden.

Dagegen versichert Dr. Peter Olschewski vom Industrieverband Körperpflege und Waschmittel: „Aufgrund der intensiven Untersuchung von enzymbehandelten Textilien können wir mit Sicherheit davon ausgehen, daß auf den nicht saugfähigen, glatten Geschirrteilen keine Enzymrückstände verbleiben“. Die Erbsubstanz der manipulierten Organismen, die die Enzyme produziert haben, sei nicht einmal im Spülmittel selbst mehr nachweisbar.

mk

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