Gemischtes Doppel : Protest-Koordinatorin: VerONIka Wallner
Sprachrohr für die gute Sache
Wenn am Sonntag die Bootsdemo der „G20-Protestwelle“ die Hamburger Binnenalster erreicht, ist das der Höhepunkt der Aktionen, die Veronika Wallner als Kampagnenmanagerin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für ein breites Bündnis aus Umweltschutzorganisationen, Initiativen und Gewerkschaften koordiniert und organisiert.
Doch ein wichtiges Ziel hat Wallner schon jetzt erreicht. Mit Bildern wie jenen vom bundesweiten Banner-Mal-Tag am 17. Juni haben sie ein positives Echo auf ihre Demo in den Medien erhalten. Selbst gebastelte Schilder, das Malen von Transparenten und gemeinsamer Floßbau zeigten, wie Protest gehen kann: sich bunt und friedlich, mit Spaß und Kreativität für eine gute Sache einsetzen.
Das ist die Botschaft, die Veronika Wallner der Panikmache und den martialischen Ankündigungen der Polizei von angeblich Tausenden gewaltbereiten Demonstrant*innen entgegensetzen möchte. Außerdem soll dies Demonstrant*innen und Anwohner*innen die Angst davor nehmen, sich an der Demo zu beteiligen.
Wallner hofft, dass mit diesen Aktionen viele Menschen mobilisiert werden, sich der Demo anzuschließen. Auch am 2. Juli in Hamburg sollen positive Widerstandsbilder eines friedlichen, kreativen Protests gegen den Gipfel entstehen – noch bevor die Fotos der tagenden Staats- und Regierungschefs die Medien beherrschen werden. Und sie hofft, dass neben den Bildern auch die Botschaften wahrgenommen werden.
Erst seit Mitte März arbeitet die Journalistin und Kulturmanagerin für das Bündnis. Wenig Zeit, um von null auf hundert zu kommen. Doch sie mag dieses projektbezogene Arbeiten, die Herausforderung, die eine Kampagne bedeutet. Die 38-Jährige bringt Erfahrungen in Öffentlichkeitsarbeit und der Arbeit für NGOs mit, auch Festivals hat sie schon veranstaltet. Sie lebt in Berlin und ist dort gut vernetzt, kennt sich aber ebenso gut in Hamburg aus, wo sie teilweise aufgewachsen ist.
Das Bündnis rechnet mit mehreren Zehntausend Demonstranten. Wie viele es letztlich werden, ist schwer vorauszusagen. Zugesagt haben allerdings schon die unterschiedlichsten Gruppen – Kanufahrer aus Bielefeld oder Treckerfahrer aus Schleswig-Holstein. „Es gibt diesen Moment, wenn alles vorbereitet ist und man nur noch abwarten kann, wie viele kommen“, sagt sie. Noch allerdings hat sie alle Hände voll zu tun.
Uta Schleiermacher
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