Geldprobleme bedrohen Sportfest in Rio: Paralympics gehandicapt
Erhebliche Geldprobleme gefährden die Paralympischen Spiele. Die Erstattung der Reisekosten der AthletInnen lässt auf sich warten.
Grund ist ein Finanzloch von etwa 7,2 Millionen Euro. Geld, das die Organisatoren der Spiele bereits vor zwei Wochen an die Nationalen Paralympischen Komitees (NPC) hätten überweisen sollen. Davon bezahlen die NPCs üblicherweise die Reisekosten der behinderten AthletInnen. Doch das Geld floss nicht, einige TeilnehmerInnen drohten bereits mit ihrer Absage. 50 bis 60 Nationen könnten betroffen sein.
Ein Teil des Geldes ist offenbar für die Behebung von Mängeln im Olympischen Dorf und zur Instandsetzung der Wasserstätten ausgegeben worden, berichtet die Seite insidethegames.biz. Da schon vor Olympia ein Notkredit von rund 800 Millionen Euro an den Bundesstaat Rio de Janeiro bewilligt wurde, hatte ein Gericht in Rio weitere Geldspritzen der Bundesregierung nun untersagt. Doch das wollen die Organisatoren nicht hinnehmen. „Wir legen morgen vor dem Gericht Berufung gegen das Urteil ein“, kündigte OK-Sprecher Mario Andrada an. Danach werde man umgehend über die Zahlungen an die Nationalen Paralympischen Komitees sprechen: „Wir hoffen, dass das Problem mit den Reisekosten am Montag vom Tisch ist.“
Die Paralympischen Spiele sollen in diesem Jahr zum ersten Mal in Südamerika abgehalten werden. Insbesondere Bürgermeister Eduardo Paes, der nach den Spielen in London 2012 die paralympische Flagge stolz geschwungen hatte, wird als „großer Unterstützer der paralympischen Bewegung“ beschrieben.
Cheforganisator Andrada ist denn auch fest entschlossen, die große Katastrophe zu vermeiden. Es werde alles dafür getan, was getan werden muss, um die Kosten zu decken, zitiert ihn insidethegames.biz. Und er zeigt sich zuversichtlich: „Wir haben genug Freunde und Partner, um die Probleme zu beheben.“
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