: „Geld für PKK“
■ Bürgerschaft folgt anonymer Verleumdung
Auf einen bislang in der Öffentlichkeit unbemerkten Vorgang bei der Aufstellung des Haushaltes 1994 in der Bürgerschaft hat jetzt der Radio-Bremen-Journalist Christoph Sodemann hingewiesen. Insgesamt 130.000 Mark, die nach einer Entscheidung der Ampelgremien eigentlich direkt an die kurdische Organisation „Komkar“ und den „Verein für Jugendliche aus der Türkei“ gehen sollten, sind aufgrund eines anonymen Flugblatts aus dem Umfeld des türkischen Honorarkonsulats in einen allgemeinen Topf für „interkulturelle Zusammenarbeit“ umgeleitet worden. Der Vorwurf in dem Flugblatt: Der Jugendverband sei eine Unterabteilung der Komkar und die wiederum eine „separatistische Organisation, die in den letzten Jahren sehr eng mit der verbotenen PKK zusammengearbeitet hat“.
Doch an dieser anonymen Anschuldigung, auf die die Bürgerschaft so prompt reagierte, ist nichts wahr. Der „Verein für Jugendliche aus der Türkei“ ist unabhängig von der Komkar und benötigt das Geld für ein in der Bundesrepublik einmaliges Projekt, in dem ausländische Jugendliche den Hauptschulabschluß nachmachen können. Und die Komkar hat mit der PKK nicht das Geringste gemein. Im Gegenteil: Lange wurden Komkar-Aktivisten von der PKK persönlich bedroht.
Ase
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen