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Geißler benutzt Goebbels-Spruch"Keine Sprechweise der Nazis"

"Wollt Ihr den totalen Krieg?", fragte S21-Schlichter Geißler am Freitag. Nun streitet er ab, dass er damit die Sprechweise der Nazis verharmlose – doch das Zitat stammt von Goebbels.

"Wollt Ihr den totalen Krieg?" – ups, Herr Geißler. Bild: dpa

KÖLN/STUTTGART dpa | Der Stuttgart-21-Schlichter Heiner Geißler hat sich vehement gegen den Vorwurf zur Wehr gesetzt, er habe mit dem Zitat "Wollt Ihr den totalen Krieg?" den Jargon der Nazis verharmlost.

Der 81 Jahre alte frühere CDU-Generalsekretär sagte am Dienstag im Deutschlandfunk: "Ach was, das ist keine Sprechweise der Nazis. Der totale Krieg, den gibt es auch anderswo, den haben wir zurzeit in Syrien." Er habe den Ausdruck "totaler Krieg" am Freitag zum Abschluss der Schlichtung benutzt um klarzumachen, dass es höchste Zeit sei, eine friedliche Lösung zu finden.

Das Zitat "Wollt ihr den totalen Krieg?" stammt aus der Sportpalastrede von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels aus dem Jahr 1943.

Geißler sagte, seine Kritiker sollten lieber die prekäre Lage in Stuttgart zur Kenntnis nehmen. Dort herrsche schon seit geraumer Zeit "totaler Krieg". "Es hat über 100 Verletzte gegeben, ein Mensch ist total blind geworden bei dieser Auseinandersetzung", sagte Geißler mit Blick auf die schweren Ausschreitungen zwischen Demonstranten und Polizei am 30. September 2010 im Stuttgarter Schlossgarten.

Die Konfliktparteien forderte er erneut auf, über seinen Kompromissvorschlag mit einer Kombilösung aus Kopf- und Tiefbahnhof nachzudenken. "Man kann doch nicht dauernd in Entweder-Oder-Kategorien denken, sondern es gibt auch das Denken Sowohl-Als-Auch."

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42 Kommentare

 / 
  • BS
    Bruno Strecker

    Was bei der - im Grund doch sehr willkommenen - Empörung über Geisslers Frage völlig übersehen wird, ist der Umstand, dass er auf das genaue Gegenteil dessen aus war, was Goebbels bezweckte: Während Goebbels brüllende Zustimmung einforderte, wollte Geissler vor einer gefährlichen Entwicklung warnen.

  • W
    womue

    Nennen Sie einen deutschen Mandatsträger mal Minikohl, Minischröder oder Minifischer, da bekommen Sie ein verständnisloses Schulterzucken, allerhöchstenfalls droht man Ihnen mit einer Anzeige wegen Beleidung. Nennen Sie ihn Minigoebbels, reagiert er zwar entrüstet, läuft aber den ganzen Tag mit vor Stolz geschwellter Brust herum.

  • HA
    Hans aus Hamburg

    Die Nazis haben auch Brötchen gegessen.

  • H
    Heinz.R.

    Die Kritik an Geißlers Wortwahl ist ein Witz und die ganze Schlichtung eine einzige Pharse. Da wurde die Öffentlichkeit von Anfang an über die wahren Kosten des Projekts belogen und getäuscht und dann wurde mit der Schlichtung Demokratie vorgespielt.

    Durch diesen Aktionismus wird von den fundamentalen Fragen unserer Gesellschaft abgelenkt. Kann man unser Gesellschaftsmodell wirklich noch als Demokratie bezeichnen? Nur weil wir alle 4 Jahre wählen dürfen? Wählen durfte man auch in der DDR .Und auch dieser Staat nannte sich demokratisch.

    Die realen Verhältnisse haben mit Demokratie reichlich wenig zu tun. Das weiß auch Heiner Geißler, der als Parteiknappe jahrelang Schwarzgeld-Helmut gedient hat und eben der Politikerkaste entstammt, die sich diesen Staat, um es mit den Worten von Herrn Hans Herbert von Arnim zu sagen, zur Beute gemacht hat.

     

    Und für all diejenigen, die sich über Zitate von Nazigrößen aufregen. Hier eins von Adolf Hitler.

     

    Die Aufnahmefähigkeit der großen Masse ist sehr beschränkt, das Verständnis klein, dafür die Vergesslichkeit um so größer.

  • RB
    Rainer Brase

    Steigerung: schlicht, Schlichter, Geißler.

  • A
    Antoninus

    Wollt ihr den "total denkenden Geißler", den total verkannten Geißler?

     

    Geißler hat absolut nicht den Goebbels spielen oder irgendwie bewusst oder unbewusst zelebrieren wollen, um als Ergebnis der (Goebbelschen) Brüllerei herauszukitzeln, dass das Volk schreit: Ja, wir wollen den totalen Krieg![Hier mal ohne Zitat ausgewiesen.]

     

    - Genau das andere Ergebnis sollte hier sich beim erstaunlich leistungsfähigen und als Schlichter zwischen zwei Seiten agierenden, fast ratlosen Geißler den Weg der Erkenntnis bahnen oder „schlagen“. [sollte sich das geheimnisvoll bei den Kritikern nachträglich als goebbelianisch zeitigen ... - um zum eigenen Ergebnis zu kommen, der Berechtigung zum Wut-Krieg?]

     

    Goebbels hat eine harte, schockierende, gewollte und brutale Kriegs-Frage (für den Höhepunkt der Selbstvernichtung) gestellt, die Geißler lediglich als Redensart benutzte: Ihr wollt doch wohl nicht den totalen Krieg! Zwischen den sich seit anderthalb Jahren bekiegenden Administratoren der Bau&Klau-Seite und den Wutbürgern! (Ohne rhetorische Fragezeichen.)

     

    Das wäre ja die Erkenntnis, dass die Schlichtungsversuche von vornherein ein Papierberge produzierender Popanz, eine Zeit- und Kostenverschwendung waren...- und nicht eine demokratische Übungsstunde mit einem möglicherweise, ja: hoffentlich gütlichen Einverständnis.

     

    Geißler hat vor Jahren - tja, wer erinnert sich denn daran, als er noch für die Kohlianer sprach? - schon Erinnerungslücken über einzelne Begriff der Nazizeit gezeigt - aber man kann ihn hier in seiner Mittler-Rolle desavouieren, die er schon längst hätte hinschmeißen können, um damit einen jahrlangen Zustand der 24/7/52/10 bewaffneten Bauzäume und der nachts bewaffnet angreifenden Baunzaunstürmer zu eröffnen, den er eben nicht will.

     

    Geißler stand bei seinem angeblich "sorgfältig geplanten" Satz vor der letzten Frage, ja, der einsickernden Erkenntnis, dass beide aufgerüsteten Seiten - die Administratoren und die Sprecher des Bürgerkriegs - keine Schlichtung wollten.

     

    Geißebbels lehrt uns:

     

    Immer schön zitatbereit und zitierbewusst sein, auch bei diesem Satz "Nur nicht die Wut verlieren!" - Aber bitte nicht die Intention eines Mannes verkennen, der hier wohl schon von beiden Seiten aus als faschistoid abgekanzelt werden soll. (Oder habe ich, oh, welche Taubheit, nur e i n e Seite solch dämliches Zeugs los-schlagen hören?)

     

    Ob die beiden betroffenen Breit-Seiten einen solchen, nicht mehr in einem per gemeinsamer Sprache agierenden Zustand sind, na, da möge er, der wackere Geißler, nochmals effektvoll in den Radau hinein mit Lautsprechern fragen:

    'Wollt ihr einen Krieg am Bauzaun! Vornehmlich nachts, Jahre lang! Und ohne mit Verlusten und Toten auf allen Seiten! Na – warum fehlt mir da jetzt das finale Adjektiv: total!'

     

    Da könnte ja die Antwort lauten: "Ja, bitte! Ganz wie die anderen wollen!" - schön kollektiv-kuschelig, als revolutionäres Begehren; und gar nicht als den von Goebbels verursachten, gewollten "Sturm des Volkes", als die dämliche, vorher konstruierte und rhetorisch erreichte und von der Gestapo schon vorbereitete Antwort des steißbereiten Mobs auf die Suggestion: „Wollt ihr den totalen Krieg“?

  • B
    BiBo

    Ich finde das erstaunlich. Auch von mir sehr geschätze Autoren des linken Spektrums benutzen immer wieder Nazi Sprüche um eine Situation krasser darzustellen als sie eigentlich ist. Von der Titanic mal ganz zu schweigen. Na Und? Ich finde das nicht schlimm, sind wir doch alle intellektuell aufgeklärt und wissen dies zu bewerten. Keiner, der bei Verstand ist, würde Geissler einen Nazi nennen. Hätte Udo Voigt das gesagt, wäre es schon eine andere Nummer, denn da, und das ist das wichtige, liegt ein anderer Hintergrund vor.

  • A
    Autobahnkreuz

    Totaler Krieg? Das ist ja voll Autobahn! Hat Johannes B. Kerner schon einen Gerichtstermin angesetzt?

  • H
    Hans

    Ist schon unsäglich was versucht wird, aber das sind Journalisten, die müssen Brötchen verdienen. Man kann ja mal auch über Dinge hinweghören hinweglesen, ich lese auch keine Leuchtturmmagazine.

     

    Die Wortwahl zeugt wahrlich nicht von rhetorischer Klasse aber ansonsten kann ich den Herrn Geißler trotzdem gut leiden

  • BG
    Bernd Goldammer

    Darf Herr Göbbels heute immer noch ganze Sätze der deutschen Sprache für sich okkupieren? Heiner Geißler brauchte diese Frage, um auf eine schlimme Situation aufmerksam zu machen. Es schien mir, als ob der Interviewer des DLF nicht ganz neutral war. Heiner Geißlers Leben macht deutlich, wie unangebracht diese Frage war. Klugscheißerei bringt uns nicht weiter! Herr Armbrüster bekommt Aufmerksamkeit, die er nicht verdient.

  • B
    broxx

    @AWG

    Blödsinn. Außerdem kein Göbbels-Zitat. Nicht immer alles nur nachquatschen. Werd erwachsen!

  • HR
    Hartmut Rieg

    Da hat sich tagelang niemand für diesen - mag sein etwas verunglückten - Satz interessiert. Dann höre ich den Herrn Armbrüster heute morgen dieses Interview auf eine wie ich finde unerträglich provokative und selbstgefällige Art in den Abbruch "führen" und kurz darauf stürzen sich alle Medien auf die Nachricht, weil sie einen Skandal wittern. So wird mal wieder eine Lappalie zum Aufreger hochgeschrieben, womöglich von interessierter Seite inszeniert. Beim Hamburger Abendblatt kann man schön sehen, wie der Leser dabei belogen und getäuscht wird.

    Die taz sollte mal darüber nachdenken, was das mit der eigenen Publikationspraxis zu tun hat.

  • V
    vic

    Die Reaktion auf diese unbedachte Äußerung des alten Herrn sind absolut überzogen. Ich denke nur, er weiß eben was in Stuttgart hinter den Kasernentoren bereit steht.

    Allerdings sind die Projektgegner der falsche Adressat. Die wollen ganz sicher keinen Krieg, nur eine ökonomisch und ökologisch grenzenlose Dummheit verhindern.

  • S
    schlecht-mensch

    @ hans dieter

     

    jawoll! gibs diesen schei* gut-menschen...

    morwegen lässt grüßen. "ironie off"

  • H
    Hubert

    1. Hat er das zu Rockenbauch gesagt, nicht zur CDU. Er hat also einem bunten Haufen demokratischer Bürger ein gewisses totalitäres Nazidenken unterstellt.

     

    2. Es muß also SOWOHL betrügerisch agierende Leute, die sich dann die Taschen vollstopfen geben, ALS AUCH ehrliche Leute, die das alles aufdecken, und dann noch die Rechnung zahlen. Das nennen wir dann wahlweise "Demokratie", "Konsens", "Frieden", etc. und legitimieren es. Das freut natürlich manche. Viele freut es nicht.

  • A
    aurorua

    Zum Glück hat niemand den Furz von Goebbels gehört den er bei seiner berühmt, berüchtigten Hetzrede im Berliner Sportpalast gelassen hat.

    Sonst stände ja auch noch jeder Furzer im Verdacht gewisse Sympathien zu hegen.

  • AD
    Auguste Dreier

    Selten ging ein Interview so in die Hose wie dieses. Da muß Herr Tobias Armbrüster schon etwas ausgeschlafener sein und auch historisch etwas versierter, wenn er Herrn Geißler der NaziVerharmlosung überführen möchte.

    Es war von Geißer sehr konsequent, diese Art von Interview schlicht zu unterlaufen. Ein Interviewer der nur mit Unterstellungen, Vermutungen und Halbwahrheiten argumentiert ist im Gebühren finanzierten Rundfunk unerträglich und fehl am Platz.

    Das auf den Webseiten des DLF wiedergegebene Interview ist manipuliert. Herr Armbrüster hat das Interview abgebrochen, weil er sich mit seiner Borniertheit so in die Ecke manöviert hatte, das er nicht anders rauskam als mit einem völlig unakzeptablen Abbruch. Schade um die Radiokultur - schade um die Diskussionkultur sowieso.

  • R
    rumpelstilzchen

    Wenn wir heute alle Worte und Sätze, die von Nazis benutzt wurden, nicht benutzen würden, wären wir sprachlos.

     

    Ich habe das Interview im ehemaligen Propagandasender auch gehört und bin zu dem Schluss gekommen: Einmal Propagandasender - immer Propagandasender.

  • O
    Online-Redaktion

    Liebe Leser,

    die Nachricht haben wir vom Ticker einer Nachrichtenagentur übernommen. Daher die Übereinstimmung des Textes mit anderen Webseiten.

  • U
    Undsoweiter

    Brot, Gurke, Bleistift, Zug, Autobahn :) und Achtung: Zeitung (oha!), etc. pp... Schnarch...

    Welche rot-grünen Berufsarbeitslosen hängen eigentlich den ganzen Tag mit Nazi-Zitate Büchern vor der Glotze ab?

  • GA
    großer alter Herr der Sozialdemokratie (R.I.P.)

    Das hab ich doch gar nicht so wortwörtlich gemeint! Der Heiner soll mal bitteschön nicht so nachtragend sein, denn er hatte schließlich noch nie selbst einen Guillaume an der Arschbacke hängen, der ihn gnadenlos ausgeschnüffelt hat.

  • I
    Ihr_Name

    Oh je, da sehe ich so eine Nachricht auf meiner web.de Startseite, denke, schauen wir mal was die taz dazu schreibt, freue mich, dass es schon einen taz.de Artikel dazu gibt und sehe dann, dass der Artikel Wort für Wort übereinstimmt. Wie passiert sowas...?

  • P
    PeterPan

    einfach nur köstlich diese inszenierte Betroffenheitsheuchelei. hier werden Erinnerungen an das Nazometer wach. ganz ehrlich, schon lange habe ich mich nicht mehr so gut amüsiert. Vielen Dank Heiner und auch vielen Dank an die Taz!!!

  • E
    Ex-Kalibrifix

    Ich hatte heute auch früh das Interview gehört. Ich höre eigentlich gern den Deutschlandfunk, aber was der Moderator da abgeliefert hatte, das war völlig daneben und völlig an den Haaren herbeigezogen. Natürlich war das nicht die beste Wortwahl, aber man muss doch das alles im Kontext sehen.

  • F
    FRITZ

    Da die "Schlichtung" nicht im Sinne der Gegner von S21 ausgegangen ist, wurde nun zunächst die Schlichtung angegriffen und als man merkte, dass man damit in der Öffentlichkeit keinen Punkt macht, ist nun eben der Schlichter dran. Und was wäre da besser geeignet, als die Nazi-Keule, mit der ja das Anti-S21 Milieu seit Jahrzehnten erfolgreich Jagd auf politische Gegner macht.

  • T
    tazitus

    Heiner Geißler hat einen "Brandt-Schaden".

  • G
    Gelegenheitskommentator

    Einfach herrlich! Als ich Herrn Geissler in den Nachrichten diesen Satz sagen hörte wusste ich, dass der reflexhafte Empörungsapparat zuverlässig anspringen würde, dass „Verharmlosung“ geschrien werden würde und man Herrn Geisslers charakterlichen und intellektuellen Gesamtzustand in Frage stellen würde.

    Ein hoch auf die deutsche Medienlandschaft die mal wieder nichts besseres zu tun hat als eine Bagatelle zum braunen Riesen aufzublasen – einfach nur peinlich liebe taz!

  • TS
    Tori S

    Ist man mit den Argumenten am Ende, holt man die Nazikeule.

  • T
    Tante

    Deutschland schafft jetzt wohl auch den Geissler ab?

  • A
    A.W.G.

    Der unterschied zwischen "Fahrrad" und "Wollt ihr den totalen Krieg" dürfte diesbezüglich selbst einem dreijährigen Kind aus der mongolischen Steppe, das in seinem Leben noch nie etwas anderes als die mongolische Steppe gesehen und auch noch nie etwas von einer Existenz ausserhalb der mongolischen Steppe gehört hat, einleuchten...

  • HH
    Heiko Höfle

    Oh mein Gott!

     

    Nicht schon wieder so eine Eva-Hermann-Diskussion! Lasst Deutschland endlich erwachsen werden! Es kann doch nicht sein, dass man dafür kritisiert wird, dass man etwas absolut richtiges gemeint hat - es aber in falsche Worte gepackt hat! Mit seiner Aussage an sich, hatte Heiner Geißler doch absolut ins Schwarze getroffen: Es ist aller höchste Zeit, dass man sich um "Frieden in Stuttgart" bemüht! Dass man sich um Alternativen und Kompromisse gedanken macht!

     

    Statt die "Betonköpfe" (wie Geißler sagte) dazu zu drängen, über seinen Kompromiss nachzudenken und einen Ausweg aus den Dauer-Protesten zu suchen, wird Geißler für einen Ausdruck kritisiert, mit dem dem zumidest indirekt Maoam lange Zeit Werbung machte. Dort war es zwar nicht "Krieg" sondern "Verlängerung" und "Elfmeterschießen", aber die Anspielung war zu deutlich.

     

    Geht lieber auf Geißlers Vorschlag ein - nicht auf seine Wortwahl los!

  • R
    robert

    mit solchen Vergleichen verhindert man, das die Menschen über Inhalte nachdenken.

    Ein absoluter Quatsch darüber auch nur einen Gedanken zu verschwenden

  • F
    fhirsch

    Typisch Journalisten: Suchen immer nur den Skandal. Geißler hat das Zitat absolut ironisch benutzt, um den Stuttgarter Streihähnen die Lächerlichkeit ihrer jeweiligen Fundamentalopposition deutlich zu machen. Das hat auch gesessen. Also bleibt mal auf dem Teppich. Die Aufgabe der Medien ist es nicht, dauernd nach Skandalen zu schnüffeln, sondern zur Aufklärung beizutragen.

  • DP
    Der Pandabär

    Hat die TAZ wieder jemanden von der BILD abgeworben? Oida. Und ich verteidige immer das Niveau der TAZ vor allen, die sie die "linke BILD" nennen. Hetzi hetzi.

     

    Wenn die rechten mit irgendeinem Müll nen Skandal provozieren, dann ist das bäbä. Wenn's die Genossen und Genossinnen machen, dann ist das hui aber Moral hallo!

     

    Übrigens sage ich gerne auch eher ironisch manchmal "Das war mir ein innerer Reichsparteitag!" um damit die Überzogenheit der "Nazisprache" (Was für ein Dummwort.) humoristisch auszuschlachten.

     

    Vielleicht meint der Geissler damit auch eigentlich, dass manche es übertreiben? Nein. Konservative sind ja doof.

     

    Topp Artikel, weiter so!

     

    Pandabär

  • HD
    hans dieter

    Und wieder wird die wöchentliche Nazi-Sau durch´s Dorf getrieben. Ist doch scheißegal, ob der Geissler diesen Spruch getätigt hat oder nicht. Haben wir in diesem Scheißland keine essentielleren Probleme, als sich ANGEBLICHEM Nazivokabular zu befassen? Tretet den Drecks-Gutmenschen in die Klöten und kümmert euch um ECHTE Probleme, Nazisprech oder nicht ist doch so was von wurschd...

  • N
    Naend

    Es waren einige kritische Zeitgenossen im Saal. Keiner hat sich während Geislers Vortrag aufgeregt. Aufregung gab es erst in den Zeitungen - im Nachhinein.

     

    Warum?

     

    Meine einzige Erklärung: Die Worte sind aus dem Zusammenhang gerissen. Alles muss im Kontext gesehen werden und da gibt es große Unterschiede:

     

    Goebbles fragte rhetorisch "wollt ihr den totalen Krieg" und sucht die Antwort "Ja"

    Geisler fragte ebenso rhetorisch "wollt ihr den totalen Krieg" und erwartete die Antwort, "Nein verdammt, wir wollen hier endlich Frieden haben".

     

    Liebe Zeitungen: Ja es ist gerade das Sommerloch. Könnt ihr trotzdem das Nazimeter von Harald Schmitt wieder einpacken?

  • S
    Scholl

    Ich will das nicht verglimpflichen, aber im Original stammt das Zitat vom "totalen Krieg" von General Ludendorff und bezieht sich auf die Mobilmachung am Ende des 1. Weltkriegs.

  • B
    broxxx

    Hey die Nazis haben auch Fahrrad gesagt!

    Wer dem Geißler da Naziverharmlosung unterstellt der ist doch nicht ganz dicht!

  • OK
    Oliver Kröger

    Die Formulierung war unglücklich und auch nicht notwendig um den Konflikt passend zu beschreiben. Ganz im Gegenteil: Diese Zuspitzung ist unpassend. Die Auseinandersetzung um Stuttgart 21 ist allenfalls für wenige aufgeputschte Aktive eine kriegerische Auseinandersetzung. Für die meisten (im Ländle und bundesweit) ist das ganze Prozedere - spätestens nach Vorstellung und Diskussion des Stresstests - inhaltlich durch. Baut endlich! Gemäss Recht, Gesetz und gutachterlicher Expertise ein richtiges Unterfangen!

  • H
    Historiker

    http://www.youtube.com/watch?v=l5QLziJftAE

     

    Willy Brand - " Ein Hetzer issa, seid Goebbels der schlimmste Hetzer in deisem Land"

  • D
    Dennis

    Diese Skandalinszenierung ist schon ziemlich arm. Wer das volle Interview auf D-Radio liest, merkt sofort woher der Wind weht. Da geht es plötzlich nicht mehr um die Sache Stuttgart 21, sondern impertinent wird versucht einen Skandal herbei zu reden. Der alte Mann ist da leider in die Falle getappt. Aber Heiner Geißler Naziverharmlosung zu unterstellen ist schon starker Tobak.

  • CK
    christian koenig

    der totale krieg im dritten reich.

    der totale krieg in syrien.

    der totale krieg im schlossgarten.

     

    doch. das passt. ich weiß gar nicht, warum so ein riesending daraus gemacht wird. so wie berlin im april kurz vor der niederlage stand, so tuen es auch die projektgegner. ach nein. das sind ja die guten. also steht die bahn kurz vor einer totalen niederlage. vielleicht verliert ja der ein oder andere bahner während der entnazifizierung noch seinen job ...?!?