■ Soundcheck: Gehört: Trans Am / Unhold
Gehört: Trans Am/ Unhold. Gibt es generelle Unterschiede zwischen amerikanischen und deutschen Bands? Diese Frage wurde am Mittwoch im MarX angedeutet, als mit den Washingtoner Trans Am und den lokalen Unhold zwei Gruppen auftraten, die sich darin einig sind, daß Rock-Bands heutzutage vor allem aus einer Vermeidungshaltung heraus Musik entwerfen. Bei den Hamburgern entsteht dabei eine sehr ernsthafte, breaklastige, semi-instrumentale Musik, die davon spricht, nicht in häufig aufgestellte Fallen zu tappen und dadurch aber auch immer etwas unterkühlt bleibt.
Was den „Fidel Bastro Recording Artists“abgeht, wurde prompt von Trans Am bedient: der Wille zum Entertainment, der – Post-Rock hin oder her – durchaus breitbeiniges Solo-Gitarre-Spielen am Bühnenrand und Mit-Geschlossenen-Augen-Kopfschütteln einschließt. Allerdings blieben die drei jungen Männer gefangen im Willen, nach großer Geste ihrem Gelangweiltsein vom echten Rock Ausdruck zu geben. Der atmosphärischen Dichte ihrer elektronischen Seite liefen sie dabei immer ein Stückchen hinterher. In dem Moment, in dem Live-Musik dem DJ näher ist als der Bühne, fällt auch der Keyboardständer wieder unangenehm auf und die Unterhaltung ab. So gab es keine neuen Tendenzen in der aktuellen Diskussion, wohin Rock sich entwickelt, wenn er erweitert wird. Die Leichtfüßigkeit, mit der amerikanische Bands diese Problematik begreifen, spricht zunächst jedoch für diese. Carsten Hellberg
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