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Geheimtip der Zocker

■ Spielbank-Skandal in Niedersachsen?

Drei Wochen lang waren die staatlichen Spielbanken Niedersachsens der Geheimtip in Zockerkreisen. Denn trotz des Streiks der Beschäftigten rollte die Roulettekugel weiter. Und die Glücksritter hatten anstelle geschulter Augen eher ungeübte Aushilfskräfte vor sich. „Streikt ruhig weiter. Soviel haben wir noch nie verdient“, brüsteten sich Spieler beim Verlassen der Casinos. Manche Spieler hätten ihre Gewinne gleich zwei- oder dreimal kassiert, wird berichtet. Unbemerkt hätten flinke Finger ihre Jetons noch auf dem Roulettetisch plazieren können, während die Kugel sich bereits die nächste Glückszahl suchte. Sowohl die staatliche Aufsicht im Innenministerium als auch das Landeskriminalamt sollen frühzeitig Hinweise über die Zustände erhalten haben.

Die CDU-Opposition im Landtag spricht bereits von einem neuen Spielbankskandal. Noch gut in Erinnerung ist die seinerzeit völlig unerklärliche Pleite der Spielbank Hannover-Bad Pyrmont Ende 1987, die die CDU/FDP-Regierung von Ernst Albrecht in eine Krise stürzte. Die staatliche Aufsicht hatte dem Casinotreiben zu lange untätig zugesehen. Schon jetzt steht fest, daß die Vorgänge personelle Konsequenzen haben. So setzte sich der Hauptgeschäftsführer der Spielbank GmbH kurz nach Streikbeginn zur Großwildsafari Richtung Schwarzafrika ab. Wenn der frühere FDP-Mann und Ex-Staatssekretär heimkehrt, erwartet ihn bereits der Casino-Aufsichtsrat mit unangenehmen Fragen. dpa

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