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Gegenoffensive der TalibanErneuter Anschlag in Pakistan

Bei einem Anschlag im Swat-Tal sterben mindestens 29 Menschen. Pakistanische Luftwaffe bombardiert unterdessen im Nordwesten mutmaßliche Verstecke von Extremisten.

Nach einem Bombenanschlag in Peshawar am Freitag suchen Polizisten nach Spuren. Bild: reuters

PESHAWAR ap/afp | In Pakistan mehren sich die Anzeichen für eine Gegenoffensive der seit Monaten von Regierungstruppen bedrängten Taliban. In Shangla, einem östlichen Nachbarbezirk des Swat-Tals, riss ein Anschlag am Montag nach Polizeiangaben mindestens 29 Menschen in den Tod. Taliban-Sprecher Azam Tariq bekannte sich in einem Anruf bei der Nachrichtenagentur AP zu dem Angriff auf das Hauptquartier der Streitkräfte am Wochenende, bei dem 20 Menschen getötet wurden.

Azam bezeichnete die 22-stündige Besetzung des Nervenzentrums des pakistanischen Heeres in Rawalpindi als erste Aktion einer Angriffsserie, mit dem die Tötung des pakistanischen Taliban-Führers Baitullah Mehsud bei einem US-Raketenangriff im August gerächt werden solle. Rawalpindi sei "unsere erste kleine Anstrengung und ein Geschenk an die pakistanische und amerikanische Regierung" gewesen, sagte Azam. Die Regierung hatte nach der Rückeroberung des Hauptquartiers durch Elitesoldaten am Sonntag angekündigt, nun auch eine Großoffensive gegen Extremisten in den Stammesregionen von Südwaziristan einzuleiten.

Azam warnte die Streitkräfte davor. Der Angriff auf das Hauptquartier sei von einer punjabischen Gruppe der Taliban ausgeführt worden. Die Taliban hätten alle Zellen im Land angewiesen, ähnliche Angriffe auszuführen.

Bei dem Angriff am Montag in Shangla handelte es sich nach Polizeiangaben möglicherweise um einen Autobombenanschlag. Mehr als 40 Menschen seien verletzt worden. In der Region galten die Taliban nach einer mehrmonatigem Regierungsoffensive im Swat-Tal als besiegt.

Pakistanische Kampfflugzeuge bombardierten unterdessen in einer Stammesregion im Nordwesten mutmaßliche Verstecke von Extremisten. Dabei wurden nach Angaben eines örtlichen Regierungssprechers 13 Menschen getötet und neun verletzt. In der betroffenen Region Bajur hatten die pakistanischen Streitkräfte eine sechsmonatige Offensive geführt, die im Februar beendet wurde. Damals erklärten die Behörden die Taliban dort für besiegt.

In der größten Stadt der Region, Khar, detonierte am Montag eine ferngezündete Bombe vor einem Verwaltungsgebäude. Dabei wurde ein Passant verletzt. Zehn Stammesälteste wurden Regierungsangaben zufolge nach einem Treffen entführt, in dem über die Bildung einer Bürgerwehr zum Schutz gegen die Taliban beraten wurde. Hinter der Entführung werden Extremisten vermutet.

Bei den zumeist von den Taliban verübten Anschlägen in Pakistan sind in den vergangenen zwei Jahren mehr als 2200 Menschen getötet. Der Anschlag vom Montag ist bereits der dritte binnen einer Woche.

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3 Kommentare

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  • DW
    der wind

    "Die Taliban", die sind doch nur Handlanger (könnten auch die Basten oder Gartenzwerge sein), die genauso ausgenutzt und manipuliert werden wie die, die dem Terror ausgeliefert sind. Diese Terrorbarberei rentiert sich unterm Strich leider für die eigentlichen Aufraggeber. Leid war schon immer sehr profitabel und ist es auch heute noch. Frage: was bedingt diesen Zustand? ich sage Hass, Rache, Vergeltung, Recht durchsetzen, Wünsche durchsetzen, Träume realisieren wollen , Ziele durchsetzen.

    ...ich stell mir vor es gebe keinen Terror, also keinen Krieg, keine waffen, keine Herrscher= keine Beherrschten, keine Schaafe=keine Sklaven, einfach nur Menschen..

    ich denke es sind nicht wenige, die auch wissen wie sich meine Vorstellung erfüllen könnte.. aber das könnte, raubt jedem den verbliebenen Mut es zu versuchen... also weiter wie bisher... vergast die taliban.. immer mit dem knüppel auf den kopf.. sperrt sie alle ein oder wir sperren uns ein/äh aus..einige von uns sind darin ja schon sehr geübt..

    Teetime

  • BD
    bist Deppert

    @Gerda

     

    Pathologisierung -Ha, Ha Witzig!

    Davon sind die Taliban bestimmt beeindruckt!

    Das wäre bestimmt viel besser als mit ihnen zu verhandeln.

     

    Zum Thema Kontraproduktivität:

    Was die Politik Busch gebracht hat zeigen ja die jüngsten "Erfolge" am Hindukusch und im Irak...

     

    Aber wenn Obama eine Frau wäre wär´s natürlich was anderes, gell?

  • G
    Gerda

    Schrecklich, dass bislang niemand diese paranoiden Taliban, die brutalstmöglich Krieg gegen Landsleute, gegen Buddhastatuen, gegen Mädchenschulen, gegen selbstbestimmte Frauen und gegen friedliche Leute auf Marktplätzen führen, stoppen konnte.

     

    Am humansten wäre es, diese Taliban dauerhaft in der geschlossenen Psychatrie unterzubringen, denn ihr kleinstkarierter Allmachstwahn ist als politisch nicht ernst zu nehmen und kann kaum anders als krank bezeichnet werden.

     

    Die Pathologisierung des Talibanterrors wäre auch die wirksamste Diskreditierung der Taliban, auf Dauer vielleicht noch wirksamer als Waffen.

     

    Verhandeln mit wahnhaften Frauenverprüglern und Zivilistenschlächtern, wie es Obama will, wäre ein Anerkennen und daher noch weit kontraproduktiver als die Politik von Bush.