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Gegen Militärintervention Saudi-ArabiensMassendemonstration im Jemen

Vor zwei Jahren startete Saudi-Arabien Luftangriffe auf den Jemen. Jetzt soll dessen im Exil lebende Präsident zum Tode verurteilt worden sein.

Unterstützer der Huthi-Rebellen hissen Flaggen bei einer Massendemo in Sanaa Foto: reutes

Sanaa afp | In der jemenitischen Hauptstadt Sanaa haben am Sonntag mehrere hunderttausend Menschen gegen die ausländische Militärintervention unter Führung Saudi-Arabiens demonstriert. Unter dem Motto „Widerstand gegen die Aggression“ versammelten sich die Teilnehmer im Zentrum Sanaas, skandierten Slogans gegen Saudi-Arabien und gelobten den Kampf „bis zum Ende“ fortzusetzen.

Die Kundgebung wurde zum zweiten Jahrestag des Beginns der Luftangriffe organisiert, mit denen sich Saudi-Arabien und eine arabische Militärkoalition in den Konflikt im Jemen einschalteten.

Die Nachrichtenagentur Saba berichtete unterdessen, dass der im Exil lebende Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und sieben seiner Mitstreiter zum Tode verurteilt wurden. Hadi wurde demnach von einem Gericht der Aufständischen schuldig gesprochen, sein Amt über das Ende des Mandats hinaus in Anspruch genommen und die „Aggression Saudi-Arabiens herbeigeführt“ zu haben. Damit habe er die Unabhängigkeit und staatliche Einheit Jemens aufs Spiel gesetzt.

Die Huthi-Rebellen und Ex-Präsident Ali Abdallah Saleh kontrollieren neben der Hauptstadt auch andere Landesteile, vor allem im Norden Jemens. In dem kriegerischen Konflikt wurden in den vergangenen zwei Jahren mehr als 7.700 Menschen getötet und 40.000 verletzt. Die Hilfsorganisation Oxfam warnte in der vergangenen Woche vor einer Hungersnot im Jemen. Inzwischen litten fast sieben Millionen Menschen „extreme Not“ und seien „vom Hunger bedroht“.

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    Saudi-Arabien entwickelt sich mit westlicher und östlicher Hilfe und nukleartechnischer Kooperation zur künftigen Nuklearmacht.

     

    Die China National Nuclear Corporation (CNNC) und die Saudi Geological Survey (SGS) wollen im Bereich Uran- und Thoriumressourcen zusammenarbeiten.

     

    In Anwesenheit des chinesischen Präsidenten Xi Jinping und des saudischen Königs Salman bin Abdelaziz unterzeichneten Wang Shoujun, Vorsitzender der CNNC, und Zohair A. Nawab, Präsident des SGS, am 16. März 2017 in Peking eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit im Bereich Uran- und Thoriumressourcen. Die Unterzeichnung sei ein weiterer Erfolg in der Umsetzung von Chinas «Ein Gürtel und eine Strasse»-Initiative, einem Infrastruktur- und Handelsnetzwerk, so die CNNC.

     

    Die CNNC wird im Rahmen der Absichtserklärung in den nächsten zwei Jahren das Vorkommen radioaktiver Ressourcen in neun Gebieten Saudi-Arabiens untersuchen.

     

    Quelle: M.A. nach CNNC, Medienmitteilung, 17. März 2017

     

    Vgl.: Nuklearforum Schweiz am 28.03.2017 http://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/zusammenarbeit-zwischen-cnnc-und-saudi-arabien