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Gedeihliches Miteinander

■ Bezirk Mitte will 60 Wohnungen statt ambulantem Drogenentzug am Zirkusweg

Die regierende SPD/CDU-Koalition im Bezirk Mitte schießt quer. Das geplante Sozial- und Gesundheitszentrum für St. Pauli auf dem Gelände des stillgelegten Hafenkrankenhauses sei „ganz in Ordnung“, sagte der SPD-Abgeordnete Markus Schreiber gestern. Doch „um ein gedeihliches Miteinander hinzukriegen“, solle doch auf die Krankenstube für Obdachlose, das Zentrum für traumatisierte Flüchtlinge und die ambulante Drogenentzugs-Station verzichtet werden.

Diese „Empfehlung“ hätten SPD und CDU in Mitte jüngst ebenso beschlossen wie ihren Wunsch, auf dem Gelände am Zirkusweg „rund 60 familiengerechte Wohnungen“ zusätzlich zu den geplanten 200 Altenwohnungen zu bauen. Die GAL-Mitte fürchtet, daß die Familienwohnungen das Gesamtprojekt gefährden. Denn, so Fraktionsvize Karl-Heinz Karch: Sie beanspruchten so viel Platz, daß die Feuerwehrzufahrt zur Notfallambulanz, der „finanziellen Basis des Projekts“, unmöglich werde. Stadtentwicklungssenator Willfried Maier (GAL), der den Durchbruch für das Gesundheitszentrum Anfang Juni verkündet hatte, ließ sich gestern durch die bezirklichen Widersacher nicht einschüchtern. Er könne „nicht richtig sehen“, wo die Familienwohnungen hin sollten, sagte er zur taz. Auf dem südlichen Gelände des Krankenhauses jedenfalls sei „kein Platz“. Der Leiter des Bezirksamts Mitte, Rolf Miller (SPD), habe ihm überdies „erklärt, daß die familiengerechten Wohnungen sich nicht gegen das Gesundheitszentrum richten“.

Die Forderung nach einem Verzicht auf das Therapie- und Drogenentzugszentrum sei „ausgesprochen merkwürdig“, widerspreche der „fachbehördlichen Beurteilung“ und werde seinem Eindruck nach von der ansässigen Bevölkerung nicht geteilt. Maier: „Ich gehe davon aus, daß die Aussage des Senats für das Sozial- und Gesundheitszentrum gilt.“ hh

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