: Galerienspiegel
Mit Regen, Schnee und Taubenscheiße konfrontierte Edvard Munch seine Bilder, um ihre Farbe natürlicher zu machen und den Abbildern etwas echten „Weltstoff“ zu geben. Dieser „Roßkur“ ist eine Zusatzausstellung zu Munch und Deutschland. Jan Thurmann-Moe, derzeit wohl bester Kenner der Techniken des Meisters, erklärt dessen Verfahren mit Dias und Führung. Hamburger Kunsthalle, Morgen, Donnerstag 19 Uhr
Diesen Freitag ist an der Admiralitätsstraße wieder Fleetinsel-Abend. Vier Ausstellungen sind von 19-21 Uhr zugänglich, Kunstbuchhandlung und Antiquariat geöffnet: Der „Papst der minimalen Malerei“, Alan Charlton, der seit 25 Jahren ausschließlich graue Bilder herstellt, der Raum-Kästen bauende Hamburger Jürgen Albrecht und Karton- und Bleistiftarbeiten von Lesley Foxcroft aus London thematisieren die Grenze von Malerei und Skulptur (Dörrie * Priess, danach nur noch nächste Woche, Mi-Fr 12-18 + Sa 12-15 Uhr).
Drei Video-Installationen, „Schmelzprozesse“ von 1982, „Ein Momemt aus dem Leben des chinesischen Malers Hu Em Ey“ von 1989 und „Requiem für eine Eiche“ von 1993/94 ergeben eine kleine Retrospektive des Werks der Beuys-Meisterschülerin und feministischen Performerin Ulrike Rosenbach („Weißer Raum“, bis 29.4).
Der Coburger Jo Schöpfer arbeitet mit seinen Objekten am Dialog vom Raumstrukturen. Die Reliefs als Ganze und die Motive als Einzelne definieren Raum-Flächen-Strukturen (Kunstraum Elke Dröscher, bis 25.3.).
„Arbeiten zur Photographie, zwei Tische“, eine komplexe Installation von Hermann Pitz mit Fotoapparaten aus Papier und Fotos auf Papier, gibt Anlaß zu Überlegungen über die unterschiedlichen Dimensionen der Abbildung (Produzentengalerie, bis 25.3.).
Erst tanzen die Bürger um den Freiheitsbaum und loben die französische Revolution, dann sammelt Napoleon ganz Europa in seine Tasche und der deutsche Michel rekelt sich zum Widerstand. Doch bald stecken alte Fürstenesel die Freiheit in den Sack und mit Kaiser und Bismark entsteht ein neuer Reichstraum: deutsche Geschichte des 19. Jahrhunderts wird auf amüsante Weise anschaulich in der politischen Druckgraphik, in der Ausstellung Von Napoleon zu Bismark erstmals aus den reichen Beständen des Hauses ans Licht gebracht. Eröffnung morgen, 18 Uhr, Museum für Kunst und Gewerbe, bis 19.3.
„Geschlechtsorgane als Lithographien“, „Werbekampagne für Drogen und Sex“ oder „Walt Disney Terror 2000“ sind einige der Themen : Die Comic-Film-Frau Mariolla Brillowska hat von Reisebüro-Simulation über Foto und Zeichnung zu Malerei die Ausstellung Trivial Pop – Kunst und Abenteuer zusammengestellt. Mit den Arbeiten von zehn Studenten der Fachhochschule für Gestaltung wird eine neue Galerie eingeweiht. Eröffnung Freitag, 19 Uhr, MOTO-Galerie, Hammerstr. 16., 14-18 Uhr, bis 12.2.
Josch
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