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■ GänsehautEsther Béjarano im Sendesaal

Manchmal dauert Gänsehaut richtig lange. Zum Beispiel, wenn Esther Béjarano singt. Die 82-Jährige trat im Sendesaal von Radio Bremen anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am Sonntag auf.

Esther Béjarano war als Kind in Auschwitz, musste dort im Lagerorchester Ackordeon spielen. Eine Frau mit dieser Geschichte nun jiddische Widerstandslieder singen zu hören, geht tief: „Mir leben ewig“ oder „Sag niemals, du gehst den letzten Weg.“ Esther Béjarano hat auch bei „Wooden Shoes“, dem Radio-Bremen-Hörspiel über die Flucht der sechs-jährigen Malka Aloni durch das besetzte Polen, mitgewirkt (die taz berichtete), dass am Sonntag um 22.05 im Nordwestradio ausgestrahlt wird.

Nun stand sie mit ihrer Familie vor dem Sendesaal-Auditorium: Mit Tochter Edna (auch Gesang) und Sohn Joram (Bass) sowie zwei Musikern der Hamburger Gruppe „Coincidence“. Ein Sinnbild für weißhaarigen Widerstand, zugleich aber auch für die Energie und Freude einer alten Frau, die Überzeugung und Optimismus offenbar an ihre Kinder weitergegeben hat. HB

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