GLS-Treuhand und der Klimaschutz: GLS spendet an Germanwatch
Zur Bilanzpressekonferenz heißt es von der GLS-Bank, dass sie „politischer“ werden will. Der Vorstand fordert von der Politik eine CO2-Abgabe.
„Wir brauchen endlich realistische Preise für CO2“, forderte Jorberg. Die Verbrennung von Kohle und Öl sei nur „bei Ausblendung aller externen Kosten billiger“ als regenerative Energie – schließlich dürften die durch Klimawandel, Unwetter, Landverlust und erzwungene Migration verursachten Schäden weltweit in die Billionen gehen. Schon heute seien die Erneuerbaren „mehr als wettbewerbsfähig“, betonte der Bankchef.
Um die Pariser Klimaziele marktwirtschaftlich zu erzwingen, halten Umweltschützer eine Abgabe von 40 bis 80 Euro pro Tonne ausgestoßenem CO2 spätestens ab 2020 für nötig. Im aktuell geltenden europäischen Emissionshandel lag der Preis dafür an der Leipziger Energiebörse EEX am Dienstagmittag aber nur bei 8,86 Euro.
Jorberg hält dagegen eine Preisspanne von „30 bis 40 Euro“ für realistischer. Die GLS ist im Geschäft mit erneuerbarer Energie traditionell stark vertreten: 2017 seien 34 Prozent der vergebenen Kredite in Windkraft, Photovoltaik und andere regenerative Quellen geflossen, sagte Vorstandsmitglied Christina Opitz. Mit einem Viertel des Volumens zweitstärkster Bereich war der Wohnungsbau. Insgesamt hat die Bank im vergangenen Jahr Kredite von rund 3 Milliarden Euro vergeben – 24 Prozent mehr als 2016. Die Bilanzsumme stieg um 10 Prozent auf 5 Milliarden Euro.
Unterstützt wurde damit etwa der Bau eines genossenschaftlichen Heizkraftwerks, das Abfälle der Bohlsener Biomühle verwertet, und der Fahrrad-Mobilitätsanbieter Nextbike. Insgesamt zählte die Bank rund 213.000 KundInnen. Um sie zu binden, wolle die Bank „politischer werden“, so Jorberg. Neben mehr Klimaschutz fordert der GLS-Vorstand auch eine stärkere Kapitalbesteuerung bei gleichzeitiger Entlastung des Faktors Arbeit sowie ein Bedingungsloses Grundeinkommen.
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